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Nach 30 Jahren: IT-Großhändler Siewert & Kau meldet Insolvenz an

Der deutsche IT-Distributor Siewert & Kau hat Insolvenz beantragt. Der Händler mit über 700 Millionen Euro Jahresumsatz konnte sich nicht gegen strukturelle Marktveränderungen behaupten.

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Zentrale von Siewert und Kau
Foto: Siewert & Kau
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Der IT-Distributor Siewert & Kau hat beim Amtsgericht Köln Insolvenz angemeldet. Damit steht einer der größten mittelständischen IT-Händler Deutschlands vor dem Aus. Betroffen sind rund 400 Mitarbeiter an mehreren europäischen Standorten – neben Deutschland auch in Spanien und den Niederlanden.

Die Vorzeichen verdichteten sich laut Chip.de bereits Ende April, als der Webshop und der Cloud-Marktplatz des Unternehmens unerwartet vom Netz gingen. Eine offizielle Erklärung zu den Hintergründen liegt bislang nicht vor. Trotz der Insolvenz will Siewert & Kau den Geschäftsbetrieb vorerst aufrechterhalten.

Vom Aufstieg zum Schlüsselakteur im IT-Handel

Siewert & Kau wurde 1994 in Bergheim gegründet und entwickelte sich in drei Jahrzehnten zu einem wichtigen Anbieter im Bereich Computertechnik. Mit einem Umsatz von über 700 Millionen Euro im Jahr 2021 zählte das Unternehmen zu den Top-Distributoren im deutschen IT-Markt. Das Angebot umfasste neben Hardware und Software auch Logistik- und Serviceleistungen.

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Investitionen ohne Rendite

Trotz dieser Anerkennung geriet der Händler offenbar zunehmend unter Druck. Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, hatte Siewert & Kau noch 2022 fünf Millionen Euro in den Ausbau seines Standorts im Gewerbepark Bergheim investiert. Damals bezeichnete Mitgründer Björn Siewert das Projekt als „großen Schritt in die Zukunft“. Der Expansionskurs fiel allerdings mit einer strukturellen Marktveränderung zusammen, die für klassische Distributoren zunehmend problematisch ist.

Marktverschiebungen als Auslöser

Die Nachfrage im IT-Sektor verschiebt sich weg vom reinen Produktverkauf hin zu beratungsintensiven Dienstleistungen. Zwar hatte Siewert & Kau diesen Trend erkannt und begonnen, sein Portfolio entsprechend zu erweitern. Der Umbau kam jedoch offenbar zu spät, um bestehende wirtschaftliche Defizite auszugleichen. Selbst die enge Zusammenarbeit mit bekannten Partnern wie MediaMarkt, Acer oder LG konnte den Abwärtstrend nicht aufhalten.

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