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Lieferando Rider auf einer Brücke
Foto: Just Eat Takeaway

Just Eat Takeaway 2024: Umsatzminus, Rentabilität verbessert, Verlust sinkt leicht

Lesezeit ca. 3 Minuten

Just Eat Takeaway.com hat im Jahr 2024 seine Prognosen erfüllt und erzielte ein bereinigtes EBITDA von 460 Millionen Euro, ein Plus von 36 % im Vergleich zu 2023. Der Gesamtumsatz sank um 1 % auf 5,085 Milliarden Euro, bedingt durch geringere Bestellmengen in Nordamerika, Südeuropa und Australien. Allerdings stieg der Durchschnittswert pro Transaktion, unterstützt durch höhere Verbrauchergebühren und Werbeeinnahmen.

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Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway.com hat im Geschäftsjahr 2024 seine Prognosen erreicht und seine Profitabilität deutlich verbessert. Das bereinigte EBITDA stieg um 36 % auf 460 Millionen Euro, während der freie Cashflow mit 104 Millionen Euro erstmals im positiven Bereich lag. Gleichzeitig sank der Nettoverlust auf 1,645 Milliarden Euro, nach 1,846 Milliarden Euro im Vorjahr. Eine der bedeutendsten strategischen Entscheidungen war der Verkauf der US-Tochter Grubhub für 650 Millionen US-Dollar, wodurch sich das Unternehmen nun stärker auf seine Kernmärkte in Europa und Großbritannien konzentriert.

Umsatzentwicklung und operative Performance

Der Bruttotransaktionswert (GTV) des Unternehmens stieg in konstanten Wechselkursen außerhalb Nordamerikas um 2 %, womit Just Eat Takeaway seine Jahresprognose erreichte. Insgesamt belief sich der GTV auf 26,3 Milliarden Euro, ein Rückgang von 2 % im Vergleich zu 2023, bedingt durch schwächere Marktbedingungen in Nordamerika, Südeuropa und Australien.

Der Gesamtumsatz sank um 1 % auf 5,085 Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund eines Rückgangs im Bestellvolumen. Diese Entwicklung wurde jedoch teilweise durch eine höhere durchschnittliche Bestellsumme sowie optimierte Verbrauchergebühren und Werbeeinnahmen ausgeglichen. Die Effizienzmaßnahmen führten dazu, dass der Wert nach Abzug der Kosten für die Bestellabwicklung pro Auftrag um 7 % anstieg.

Das bereinigte EBITDA wuchs auf 460 Millionen Euro – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 339 Millionen Euro im Vorjahr. Besonders in Großbritannien und Irland zahlten sich Kostensenkungen im Bereich Fulfillment und Marketing aus.

Strategische Neuausrichtung: Fokus auf Europa und UK

Ein wesentlicher Schritt im Jahr 2024 war die Veräußerung der US-Tochter Grubhub, die zum 6. Januar 2025 abgeschlossen wurde. Durch diesen Verkauf konzentriert sich Just Eat Takeaway nun verstärkt auf seine profitableren Kernregionen, die mittlerweile 85 % des gesamten GTV ausmachen.

Nach dem Abschluss der Transaktion wird das Unternehmen ab 2025 eine neue Segmentstruktur nutzen und seine Ergebnisse in drei Hauptregionen ausweisen:

  • Europa (u. a. Deutschland, Niederlande, Spanien, Österreich, Schweiz, Polen)
  • UK & Irland
  • Rest der Welt (Australien, Kanada, Israel)

Regionale Entwicklungen

Die Region Nordeuropa verzeichnete ein GTV-Wachstum von 4 % auf 8,0 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 7 %, angetrieben durch steigende Werbeeinnahmen. Das bereinigte EBITDA legte um 5 Millionen Euro auf 371 Millionen Euro zu, trotz höherer Investitionen in die Expansion des Liefernetzwerks und steigender Löhne für Kuriere.

In Großbritannien und Irland wuchs der GTV ebenfalls um 4 %. Durch die Vereinfachung der Lieferprozesse und die Optimierung der Algorithmen konnten die Kosten pro Bestellung gesenkt werden. Dies führte zu einem starken EBITDA-Anstieg um 62 % auf 219 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 3,1 % nach 2,0 % im Vorjahr.

Die defizitären Märkte Südeuropa und Australien verbesserten sich leicht: Das bereinigte EBITDA betrug -80 Millionen Euro nach -82 Millionen Euro im Vorjahr. Das Unternehmen stellte den Betrieb in Neuseeland und Frankreich ein, um sich auf profitablere Regionen zu fokussieren.

In Nordamerika stieg das bereinigte EBITDA um 35 % auf 170 Millionen Euro, vor allem durch reduzierte Marketingausgaben und Personalkosten in Kanada und den USA. Die Veräußerung von Grubhub ermöglicht es Just Eat Takeaway, die Kapitalallokation zu optimieren und in margenstärkere Regionen zu investieren.

Finanzielle Lage und Kapitalstruktur

Just Eat Takeaway verfügte zum 31. Dezember 2024 über liquide Mittel in Höhe von 1,177 Milliarden Euro. Hinzu kamen 123 Millionen Euro, die sich noch bei Grubhub befanden, was eine Gesamtliquidität von 1,301 Milliarden Euro ergibt.

Das Unternehmen reduzierte seine Verschuldung weiter: So wurden im Januar 2024 fällige Wandelanleihen in Höhe von 250 Millionen Euro in bar zurückgezahlt. Zudem führte Just Eat Takeaway Aktienrückkäufe im Umfang von 203 Millionen Euro durch. Insgesamt wurden in den letzten zwei Jahren 447 Millionen Euro für Rückkäufe ausgegeben. Im Oktober 2024 wurden 5 % der ausstehenden Aktien eingezogen, um die Gesamtzahl der Aktien zu verringern.

Für 2025 plant Just Eat Takeaway eine verstärkte Investition in die europäischen Märkte, mit einer angestrebten GTV-Wachstumsrate zwischen 4 % und 8 % sowie einem EBITDA zwischen 360 und 380 Millionen Euro. Ziel ist es, das Umsatzwachstum weiter zu beschleunigen, während gleichzeitig die Effizienz gesteigert wird.

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