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Studie: Mittelstand verliert Milliarden durch hohen Bürokratieaufwand

Mittelständische Unternehmen wenden im Schnitt 32 Stunden pro Monat für gesetzliche Vorgaben auf. Besonders betroffen sind Solo-Selbstständige und das Baugewerbe, wie eine neue KfW-Studie zeigt.

Mehrere Euroscheine bei einer Geldübergabe bei einer Bank
Foto: Pixabay
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Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland wenden im Durchschnitt sieben Prozent ihrer Arbeitszeit für bürokratische Prozesse auf. Dies geht aus dem aktuellen KfW-Mittelstandspanel (PDF) hervor, für das rund 10.000 Betriebe befragt wurden. Hochgerechnet entspricht der Zeitaufwand etwa 1,5 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr – mit geschätzten Kosten von rund 61 Milliarden Euro.

Laut der Erhebung investieren Unternehmen monatlich durchschnittlich 32 Stunden in die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. Dazu zählen Aufgaben wie Steuerangelegenheiten, Dokumentationspflichten oder die Einhaltung von Datenschutzvorgaben. Besonders betroffen sind Solo-Selbstständige, bei denen der Anteil der Bürokratiearbeit mit 8,7 Prozent der Arbeitszeit am höchsten ist. Auch das Baugewerbe sticht mit einem überdurchschnittlichen Anteil von 8,1 Prozent hervor.

Steuerangelegenheiten verursachen den größten Aufwand

Die größten Belastungen ergeben sich laut KfW-Studie im Bereich der Steuerpflichten: 70 Prozent der Unternehmen nennen diese als Hauptfaktor. Danach folgen Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten sowie Anforderungen im Rechnungswesen. Im Median verbringen Mittelständler rund drei Prozent ihrer Arbeitszeit, maximal 15 Stunden im Monat, mit der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben.

Nicht erfasst sind sogenannte „psychologische Kosten“ wie langwierige Genehmigungsverfahren, hohe Gebühren oder Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit von Behörden. Dennoch stellen diese Faktoren laut KfW-Mittelstandsexperte Dr. Michael Schwartz ein erhebliches Hemmnis für die Wettbewerbsfähigkeit dar.

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Mittelstand fordert spürbaren Bürokratieabbau

Obwohl Bürokratie ein grundlegendes Element für Rechtssicherheit und fairen Wettbewerb sei, warnt Dr. Schwartz davor, dass mit wachsendem Umfang die Kosten den Nutzen übersteigen könnten. Die Reduzierung bürokratischer Hürden sei deshalb derzeit das wichtigste wirtschaftspolitische Anliegen des deutschen Mittelstands.

Bereits jetzt entfallen rund 3,9 Prozent der gesamten jährlichen Personalkosten mittelständischer Betriebe auf die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. Angesichts dieser Belastung rückt das Thema Bürokratieabbau verstärkt in den Fokus wirtschaftspolitischer Diskussionen.

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