Der Fachkräftemangel zwingt den Einzelhandel in Deutschland zum Umdenken – auch in puncto Diversity, Equity und Inclusion (DEI). Eine neue Studie des EHI Retail Institute liefert erstmals belastbare Daten zur Verankerung von Vielfaltsthemen in Handelsunternehmen. Das Ergebnis: Während DEI für viele Händler ein relevantes Thema ist, hapert es häufig an Ressourcen, Strategie und Messbarkeit.
DEI gewinnt an Bedeutung
Fast die Hälfte der befragten Unternehmen misst dem Thema eine hohe oder sehr hohe Relevanz bei. 74 Prozent haben bereits eine DEI-Strategie etabliert – wenn auch meist nur für Teilbereiche. Besonders berücksichtigt werden Herkunft (64 Prozent), Geschlecht und Alter (je 56 Prozent), Sexualität sowie körperliche oder geistige Beeinträchtigungen (je 51 Prozent). Dennoch verfolgt knapp ein Fünftel der Händler derzeit keine DEI-Strategie.
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Ressourcenmangel bremst Umsetzung
Die Umsetzung ist oft mit Hürden verbunden. 52 Prozent der Personalverantwortlichen geben an, dass es an Ressourcen fehlt. Auch strukturelle Defizite sind ein Thema: 62 Prozent sehen Nachholbedarf im Management, 49 Prozent in der Unternehmenskultur. Hinzu kommt: Knapp die Hälfte der Unternehmen misst den Erfolg ihrer DEI-Maßnahmen bislang nicht – eine Schwachstelle in Zeiten datengetriebener Entscheidungsfindung.

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Fokus auf Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberimage
Die Hauptziele der DEI-Aktivitäten liegen in der Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit (62 Prozent), der Stärkung der Unternehmenskultur (54 Prozent) und der Verbesserung des Arbeitgeberimages (51 Prozent). Umgesetzt werden vor allem flexible Arbeitszeitmodelle und gendergerechte Sprache (je 56 Prozent). Workshops und gezielte Recruiting-Strategien folgen mit jeweils 41 Prozent.
Die vom EHI durchgeführte Online-Befragung im Januar und Februar 2025 beruht auf den Angaben von 42 Handelsunternehmen. Die Studie zeigt: Zwar ist der Wille zur Veränderung vorhanden, doch der Weg zu einer gelebten DEI-Kultur ist für viele Unternehmen noch weit.