Die Verbraucherstimmung in Deutschland verbessert sich weiter, bleibt jedoch auf einem moderaten Erholungspfad. Das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) zeigt im Juli den höchsten Stand seit einem Jahr. Der Aufwärtstrend setzt sich damit fort, jedoch ohne spürbare Beschleunigung. Die Erwartungen der Verbraucher bleiben verhalten optimistisch – eine nachhaltige Belebung des privaten Konsums ist weiterhin nicht in Sicht.
Gedämpfte Anschaffungsneigung, sinkende Sparziele
Während die allgemeine Konsumlaune leicht zulegt, zeigt sich die konkrete Anschaffungsneigung rückläufig. Verbraucher planen weniger große Ausgaben als noch im Juni. Gleichzeitig deutet sich an, dass sie vermehrt auf Ersparnisse zurückgreifen und ihre Sparanstrengungen reduzieren wollen. Dies spricht für eine gewisse Konsumbereitschaft – allerdings unter Vorbehalt.
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Verunsicherung bei der Einkommensentwicklung
Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung liegt in der veränderten Einschätzung zur eigenen Einkommenssituation. Der Optimismus hinsichtlich der persönlichen finanziellen Lage hat im Vergleich zum Vormonat merklich abgenommen. Verantwortlich dafür könnten ausbleibende finanzielle Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung sein, die zwar angekündigt, bislang aber nicht umgesetzt wurden.
Konjunkturausblick bleibt positiv
Trotz der Eintrübung bei der Einkommenslage bleibt der Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung positiv. Die Zuversicht, was die gesamtwirtschaftliche Lage betrifft, ist unter den Befragten weiterhin hoch. Dennoch reicht dies nicht aus, um den privaten Konsum nennenswert zu beleben – dafür ist die Konsumzurückhaltung noch zu ausgeprägt.
Barometer misst erwartete Konsumstimmung
Das Konsumbarometer erscheint monatlich jeweils am ersten Montag und basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.600 Personen. Erfasst werden Anschaffungs- und Sparneigung, Einschätzungen zur finanziellen Lage sowie andere konsumrelevante Faktoren. Es handelt sich um einen Frühindikator, der die erwartete Stimmung der nächsten drei Monate abbildet – nicht das aktuelle Kaufverhalten. Erst seit Juli 2024 war die Stimmung nicht mehr so optimistisch wie jetzt, doch ein Impuls für deutliche Konsumsteigerungen ist derzeit nicht erkennbar.


