Entspannung beim Shopping, Freude über ein Schnäppchen – doch danach folgt oft ein schlechtes Gewissen. Laut dem aktuellen Konsumbarometer 2025 von Consors Finanz ist das Bild vom Konsum in Deutschland stark ins Negative gekippt. Rund 60 Prozent der Befragten assoziieren den Begriff eher mit negativen als positiven Gefühlen.
Ein Übermaß mit Folgen
Immer mehr Menschen empfinden Konsum als übertrieben. Ein Viertel der deutschen Befragten bringt das Wort direkt mit „Verschwendung“ in Verbindung – europaweit teilen 23 Prozent diese Einschätzung. Weitere Begriffe wie „Überangebot“ und „Überfluss“ stehen sinnbildlich für das Unbehagen vieler. Demgegenüber stehen positive Assoziationen wie „Qualität“ oder „Gesundheit“, die nur von vier Prozent der Befragten genannt werden.
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Umweltbelastung rückt in den Fokus
Auch ökologische Aspekte spielen zunehmend eine Rolle. 30 Prozent der Deutschen sehen einen klaren Zusammenhang zwischen Konsum und Umweltverschmutzung, 27 Prozent nennen den Klimawandel als Folge ihres Konsumverhaltens. In Europa sind diese Werte mit 47 bzw. 46 Prozent sogar noch höher – ein Hinweis auf eine steigende Konsumkritik in der Bevölkerung.
Zwiespalt im Alltag
Mit der wachsenden Sensibilität kommt auch das schlechte Gewissen. Über die Hälfte der Befragten gibt an, sich manchmal für ihre Kaufentscheidungen zu schämen – etwa für überflüssige Einkäufe oder das Wegwerfen von Lebensmitteln. Besonders junge Menschen empfinden diese „Konsumscham“ ausgeprägter als ältere Generationen.
Oliver Schurack von Consors Finanz sieht darin ein ambivalentes Spannungsfeld: „Konsum dient der Entlastung im Alltag, gleichzeitig wächst das Bewusstsein für seine negativen Folgen.“ Umso wichtiger sei es, Konsumverhalten nachhaltiger zu gestalten.


