Laut einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group (BCG) bleibt Kostenmanagement die wichtigste Priorität für Unternehmen weltweit. In der dritten jährlichen Umfrage unter mehr als 570 Führungskräften gaben 33 % an, dass Kostensenkung im Jahr 2025 oberste Priorität hat – ein Anstieg um acht Prozentpunkte gegenüber 2024. Damit steht dieser Bereich vor Wachstum und Umsatzmanagement.
Trotz langjähriger Erfahrung im Umgang mit Krisen wie COVID-19 und Lieferkettenproblemen fühlen sich 40 % der befragten Führungskräfte unzureichend auf Markterschütterungen im Jahr 2025 vorbereitet. Gleichzeitig zeigt sich ein gewisser Optimismus: 70 % der Unternehmen glauben, genügend Weitsicht zu haben, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.
Viele Unternehmen hatten Schwierigkeiten, ihre Sparziele in 2024 zu verwirklichen – im Durchschnitt wurden nur 48 % der geplanten Einsparungen realisiert. BCG weist darauf hin, dass Unternehmen, die ihre Kostenziele verfehlen, tendenziell eine um neun Prozentpunkte geringere Gesamtrendite für Aktionäre erzielen als Wettbewerber, die ihre Vorgaben erfüllen.
Ein Großteil der Unternehmen setzt auf moderne Technologien zur Kostensenkung: 86 % der befragten Führungskräfte planen, in Künstliche Intelligenz (KI) und fortgeschrittene Analysen zu investieren. Die größten Einsparpotenziale sehen sie in den Bereichen Kundenservice, Vertrieb, Marketing und Lieferkettenmanagement.
Fünf zentrale Kostentreiber für 2025
Die Studie identifiziert fünf Schlüsselbereiche, in denen Unternehmen im kommenden Jahr Kosten senken wollen:
- Lieferkettenoptimierung (Konsumgüter, Industrie)
- Produktportfolio-Verschlankung (Versicherung, Technologie, Finanzsektor)
- Effizienzsteigerung in Geschäftsmodellen und Arbeitsprozessen (Industrie, Gesundheitswesen)
- Optimierung des Kundenservice (Versicherung, Finanzsektor)
- Senkung von Vertriebs- und Marketingkosten (Konsumgüter, Technologie)
Anpassung an politische Veränderungen
Auch geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen beeinflussen die Unternehmensstrategien. Nach der US-Wahl haben 31 % der Führungskräfte bereits Notfallpläne für mögliche Änderungen bei Zöllen und Regulierung umgesetzt.
Fazit: Kostensenkung als Wettbewerbsvorteil
Paul Goydan, Senior Partner bei BCG, betont, dass es keine universelle Strategie für Kostenmanagement gibt. Unternehmen müssen individuelle Lösungen finden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. In einem herausfordernden Marktumfeld bleibt effektives Kostenmanagement der Schlüssel zu stabilen Margen und langfristigem Erfolg.