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Logistikbranche warnt vor Folgen des Mindestlohnanstiegs

Pakete auf einem Wagen eines Paketzustellers
Foto: Alexander Fox / Pixabay

Key takeaways

Die Logistikverbände AMÖ, BGL, BPEX, BWVL und DSLV kritisieren die beschlossene Erhöhung des Mindestlohns als massive Belastung. Sie befürchten steigende Kosten, Druck auf Tarifverträge und Arbeitsplatzverluste durch Automatisierung. Statt weiterer Lohnsteigerungen fordern sie Steuer- und Abgabensenkungen zur Entlastung von Wirtschaft und Beschäftigten.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Mit dem aktuellen Beschluss der Mindestlohnkommission zur stufenweisen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,90 Euro ab Januar 2026 und 14,60 Euro ab 2027 wächst der Druck auf die deutsche Logistikbranche. Fünf zentrale Branchenverbände – AMÖ, BGL, BPEX, BWVL und DSLV – befürchten erhebliche Kostensteigerungen und strukturelle Folgen für Unternehmen.

Mindestlohn wächst stärker als die Produktivität

Im Vergleich zum aktuellen Mindestlohn entspricht der geplante Anstieg einem Zuwachs von knapp 14 Prozent. Dieser dynamische Anstieg werde laut den Verbänden nicht von einer entsprechenden Produktivitätssteigerung begleitet. In einer Phase wirtschaftlicher Schwäche stelle dies viele Unternehmen vor kaum lösbare Herausforderungen, insbesondere im unteren Lohnsegment, das in der Logistikbranche stark vertreten ist.

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Gefahr für das Tarifsystem und Arbeitsplätze

Ein weiterer Kritikpunkt ist die sogenannte „Lohndrift“: Durch den höheren Mindestlohn entstehen auch in angrenzenden Lohnbereichen Ansprüche auf Erhöhungen. Diese Entwicklung könne laut den Verbänden zu einem Auseinanderbrechen bestehender Tarifgefüge führen. Einige Unternehmen könnten sich gezwungen sehen, aus Tarifverträgen auszusteigen, um wirtschaftlich überlebensfähig zu bleiben. Die Folge wären instabilere Arbeitsbedingungen und weniger planbare Lohnstrukturen.

Automatisierung als Konsequenz

Ein klassisches Einsatzgebiet für geringqualifizierte Arbeitskräfte liegt in Lager- und Sortieranlagen. Der zunehmende Kostendruck zwinge viele Unternehmen zur Digitalisierung und Automatisierung ihrer Prozesse. Dies könnte zu einem Rückgang einfacher Arbeitsplätze führen – ein unerwünschter Effekt, der aus Sicht der Verbände dem Ziel der sozialen Teilhabe entgegenwirkt.

Forderung nach Steuer- und Abgabensenkung

Die Politik müsse neue Wege finden, um das verfügbare Einkommen der Beschäftigten zu erhöhen, fordern die Verbände. Statt auf immer höhere Mindestlöhne zu setzen, sollten Steuern und Sozialabgaben gesenkt werden. Dies käme nicht nur den Beschäftigten, sondern auch den Unternehmen zugute – gerade in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld.

Appell an die Bundesregierung

Die Logistikverbände fordern die Bundesregierung auf, den ausgehandelten Mindestlohnbeschluss nicht politisch zu übersteuern. Eine Akzeptanz der Kommissionsentscheidung sei wichtig, um Planbarkeit und Vertrauen in die Prozesse zu gewährleisten.

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