L’Oréal hat im ersten Halbjahr 2025 seinen Umsatz auf 22,47 Milliarden Euro gesteigert – ein Plus von 3,0 % auf vergleichbarer Basis und 1,6 % gemeldet. Die Wachstumsdynamik nahm gegenüber dem ersten Quartal zu, vor allem durch starke Ergebnisse in Schwellenländern, eine leichte Erholung in China und positive Signale aus Nordamerika. Dem gegenüber stand ein erwarteter Rückgang der Dynamik in Europa.
Solides Wachstum bei Professional und Consumer Products
Alle vier Unternehmensbereiche verzeichneten ein Wachstum. Besonders stark schnitten die Professional Products ab, die ein Plus von 6,5 % erzielten. Der Bereich profitierte von einer starken Nachfrage nach Premium-Haarpflege sowie erfolgreichen Innovationen wie Gloss Absolu von Kérastase oder Matrix SuperSync. Auch der jüngste Zukauf von Color Wow soll das Premiumportfolio weiter stärken.
Die Consumer Products Division konnte ebenfalls wachsen (+2,8 %). In Nordamerika zeigte sich eine erste Erholung, während Schwellenmärkte wie Brasilien, Mexiko und Indien mit zweistelligen Wachstumsraten überzeugten. Neue Produkte wie der Garnier Pimple Patch oder das Revitalift Laser Serum sorgten für Dynamik im Skincare-Segment, während Innovationen im Make-up-Markt – etwa NYX Lip I.V. – Marktanteile sicherten.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Luxus und Dermatologie mit stabilem Beitrag
L’Oréal Luxe wuchs um 2,0 % auf vergleichbarer Basis. Besonders stark waren die Couture-Marken wie Yves Saint Laurent und Prada. In den reifen Märkten schnitt der Bereich deutlich besser ab als die Konkurrenz. Gleichzeitig wurde das Portfolio mit dem Kauf von Medik8, einer auf wissenschaftlich fundierte Hautpflege spezialisierten Premiummarke, strategisch ergänzt.
Die Dermatological Beauty Division erreichte ein Wachstum von 3,1 % und profitierte vor allem von einem starken Onlinegeschäft sowie neuen Produkten wie P-Tiox von SkinCeuticals. La Roche-Posay und CeraVe wuchsen jeweils zweistellig in China und Schwellenländern. In Europa wurde das Wachstum hingegen durch das Vorjahres-Phasing im Sonnenschutzgeschäft gebremst.
Regionale Entwicklung: Lateinamerika an der Spitze
Lateinamerika (+10,3 %), SAPMENA–SSA (+10,4 %) und Nordamerika (+2,0 %) lieferten starke Beiträge zum Wachstum. In Nordasien war die Entwicklung rückläufig (-1,1 %), wobei China – bereinigt um IT-Phasingeffekte – wieder leicht zulegen konnte. In Europa blieb der Markt trotz Verlangsamung über dem Niveau von vor der Pandemie.
Profitabilität weiter gesteigert
Die operative Marge stieg um 30 Basispunkte auf 21,1 %. Alle Divisionen erzielten Margen von über 22 %, wobei die Consumer Products mit 22,5 % den stärksten Wert verzeichneten. Der Nettogewinn ohne Sondereffekte lag bei 3,78 Milliarden Euro – ein Plus von 1,0 %. Das Ergebnis je Aktie stieg auf 7,07 Euro.
Innovation, Nachhaltigkeit und Expansion im Fokus
Strategisch setzt L’Oréal auf Expansion und Innovation: Mit der Übernahme von Color Wow und Medik8 wurden zwei wachstumsstarke Marken ins Portfolio aufgenommen. CEO Nicolas Hieronimus betonte das Ziel, den globalen Beautymarkt weiter zu übertreffen, trotz geopolitischer Unsicherheiten.
Auch bei Nachhaltigkeit und Technologie positionierte sich der Konzern stark: Eine neue Initiative für Nachfüllprodukte zum World Refill Day, Investitionen in vertikale Landwirtschaft sowie eine Partnerschaft mit NVIDIA zur KI-Integration unterstreichen den Innovationsanspruch.


