Trotz der konjunkturellen Abkühlung im Jahr 2024 bleiben Deutschlands IT-Dienstleister laut Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2025 „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“ zuversichtlich. Zwar legte der Umsatz im vergangenen Jahr im Schnitt nur um 2,6 Prozent zu, doch für 2025 und 2026 rechnet die Branche mit deutlichen Zuwächsen. Hintergrund sind geopolitische Entspannungshoffnungen, Sondermittel der Bundesregierung und Nachholeffekte in der digitalen Transformation.
Accenture, Capgemini und IBM führen das Beratungsranking an
Im Ranking der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen bleibt Accenture mit 3,4 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland an der Spitze. Capgemini folgt mit konstanten 2,25 Milliarden Euro, IBM rückt mit 2,2 Milliarden Euro auf Platz drei vor. Bemerkenswert ist der Aufstieg von adesso: Mit einem Plus von 15 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro springt das Unternehmen auf Rang vier. Die Top 10 komplettieren unter anderem msg systems, Infosys, TCS, MHP, Sopra Steria und CGI.
Veränderungen und Neueinsteiger prägen das Feld
Materna verbessert sich trotz einer Unternehmensveräußerung auf Rang elf. Allgeier SE steigt durch ein geändertes Geschäftsmodell neu auf Platz 15 ein. Mit x1F und Exxeta gibt es zudem zwei neue Namen unter den Top 25. In der IT-Service-Liste führen wie gehabt T-Systems und NTT Data das Feld an, gefolgt von Atos, DXC und Kyndryl.
Dynamik im IT-Service-Markt durch neue Ausrichtungen
Arvato Systems und All for One wechseln durch Portfolioverschiebungen in das Segment IT-Services und landen auf den Plätzen acht bzw. zehn. Manage Now tritt durch die Herauslösung aus Fujitsu erstmals auf und belegt Rang 14. Auch connexta und TechniData sind neu im Ranking. Die höchsten Wachstumsraten erzielen Syntax (+23 %), Ewerk (+14 %) und operational services (+13 %).
Beratung vs. Services: Unterschiedliche Konjunkturresilienz
IT-Service-Anbieter zeigten sich mit einem durchschnittlichen Wachstum von 4,8 Prozent widerstandsfähiger als IT-Beratungsunternehmen (3,4 %). Verantwortlich dafür sind vor allem Investitionen in IT-Modernisierung, Cyber Security und die Souveränität von IT-Infrastrukturen. Lokale Anbieter mit eigenen Rechenzentren profitieren in besonderem Maße.
Positive Aussichten trotz Fachkräftemangel
Für 2025 erwarten die Anbieter ein durchschnittliches Umsatzplus von 7,1 Prozent, 2026 sogar von 10,4 Prozent. Besonders gefragt bleiben Lösungen rund um Data & AI, Cloud-Transformation, Cyber Security und Managed Services. Trotz anhaltendem Fachkräftemangel sehen sich die Unternehmen gut aufgestellt, um als externe Partner die digitale Transformation bei Kunden zu begleiten.