Der Mutterkonzern von Pinduoduo und Temu, PDD Holdings, hat seine Finanzzahlen für das erste Quartal 2025 vorgelegt und zeigt ein gemischtes Bild. Zwar konnte der E-Commerce-Konzern aus China seine Umsätze erneut steigern, jedoch gingen die Gewinne deutlich zurück.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte der Umsatz von PDD Holdings um 10 Prozent auf rund 95,7 Milliarden RMB (etwa 13,2 Milliarden Euro) zu. Wesentlichen Anteil daran hatten steigende Erlöse aus Online-Marketing und Transaktionsdiensten, die mit 48,7 Milliarden RMB (6,7 Mrd. Euro) bzw. 47,0 Milliarden RMB (6,5 Mrd. Euro) zu Buche schlugen.
Gewinn unter Druck durch höhere Ausgaben
Die Kehrseite des Wachstums zeigt sich auf der Gewinnseite: Der operative Gewinn fiel im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 16,1 Milliarden RMB (2,2 Mrd. Euro). Noch deutlicher war der Rückgang beim Nettogewinn, der mit 14,7 Milliarden RMB (2,0 Mrd. Euro) fast halbiert wurde. Auch die bereinigten Non-GAAP-Ergebnisse spiegeln diesen Trend wider.
Massive Investitionen in Händlerförderung
Die Ursache für den Gewinnrückgang sieht das Management vor allem in gestiegenen Investitionen in das eigene Ökosystem. Laut Co-CEO Lei Chen habe man gezielt Händler und Konsumenten unterstützt, um langfristiges Wachstum zu sichern. Dabei wurden insbesondere Verkaufsförderung und Werbung forciert: Die Ausgaben für Sales und Marketing stiegen um 43 Prozent auf 33,4 Milliarden RMB (4,6 Mrd. Euro).
Fokus auf nachhaltiges Wachstum
Co-CEO Jiazhen Zhao betonte, dass man kleine und mittlere Händler stärken wolle, um ihnen in einem volatilen Marktumfeld unter die Arme zu greifen. Auch Finanzchefin Jun Liu verwies darauf, dass sich Investitionen in ein stabiles Ökosystem negativ auf die kurzfristige Bilanz auswirken könnten – dafür aber die Basis für langfristigen Erfolg legten.
Temu in Deutschland: Zwei Jahre, spürbarer Mehrwert
Ein zentraler Wachstumstreiber von PDD Holdings ist Temu, die internationale E-Commerce-Plattform des Konzerns. Zwei Jahre nach dem Start in Europa zieht Temu eine positive Bilanz in Deutschland. Einer aktuellen Ipsos-Umfrage zufolge berichten deutsche Kunden von durchschnittlichen Ersparnissen von 27 Prozent im Jahr 2024 – vor allem beim Preis-Leistungs-Verhältnis zeigt sich Temu als bevorzugte Einkaufsplattform.
Rund 73 Prozent der deutschen Verbraucher nennen den Preis als wichtigsten Faktor beim Online-Shopping, 65 Prozent vergleichen regelmäßig vor dem Kauf. Fast 80 Prozent shoppen mindestens einmal monatlich im Netz. Temu adressiert diesen Trend mit einem schlanken Geschäftsmodell, das auf optimierte Lieferketten und den Verzicht auf unnötige Aufschläge setzt.
Ergänzend baut Temu sein „Local-to-Local“-Modell in Europa aus, bei dem Händler aus Ländern wie Deutschland, Österreich oder Frankreich direkt über die Plattform verkaufen – mit dem Ziel, bis zu 80 Prozent des europäischen Umsatzes über lokale Anbieter zu generieren.
Solide Liquiditätsbasis bleibt bestehen
Trotz rückläufiger Gewinne bleibt die finanzielle Ausstattung robust. Zum Quartalsende verfügte PDD Holdings über liquide Mittel und kurzfristige Anlagen in Höhe von rund 364,5 Milliarden RMB (50,2 Mrd. Euro). Der operative Cashflow belief sich auf 15,5 Milliarden RMB (2,1 Mrd. Euro), lag damit aber unter dem Vorjahreswert.