Die KI-gestützte Suchmaschine Perplexity geht neue Wege bei der Monetarisierung und wird ab sofort in den USA Werbung integrieren. Ziel ist es, langfristig finanzielle Unabhängigkeit zu sichern und zugleich eine nachhaltige Einnahmequelle für Publisher zu schaffen. Nutzer der Plattform sollen durch „gesponserte Folgefragen“ mit Werbeinhalten in Kontakt kommen, die deutlich als „sponsored“ gekennzeichnet sind und seitlich neben den regulären Antworten angezeigt werden.
Zu den ersten Werbepartnern gehören namhafte Unternehmen wie Indeed, Whole Foods, Universal McCann und die Agentur PMG. Durch diese Partnerschaften will Perplexity eine neue Form der Werbung etablieren, die speziell auf das Nutzerbedürfnis nach Transparenz und Objektivität zugeschnitten ist. Laut einem Blogpost betonte das Unternehmen, dass die gesponserten Fragen weiterhin vom hauseigenen KI-System generiert werden und nicht direkt von den Werbekunden beeinflusst werden. Außerdem versichert Perplexity, dass keine persönlichen Nutzerdaten an die Werbetreibenden weitergegeben werden.
„Abonnements allein reichen nicht aus, um ein nachhaltiges Umsatzmodell für die Plattform und ihre Partner zu gewährleisten. Werbung ist die beste Lösung, um einen stetigen und skalierbaren Einnahmestrom zu sichern“, so Perplexity in einem Statement. Dieser Schritt steht im Gegensatz zur Konkurrenz, wie etwa OpenAI, das in seinem ChatGPT-Tool derzeit bewusst auf Werbeinblendungen verzichtet. Google hat hingegen bereits Tests mit Werbung in seiner AI-gestützten Suchansicht „AI Overviews“ gestartet.
Analysten äußern dennoch Bedenken bezüglich der Reichweite und Skalierbarkeit des neuen Werbemodells von Perplexity. Anders als die großen Wettbewerber könnte die Plattform mit ihren Nischenwerbeformaten bei der breiten Masse weniger erfolgreich sein. Perplexity hingegen positioniert sich als Premium-Alternative zu Google und hebt hervor, dass seine Plattform vor allem gut ausgebildete, einkommensstarke Nutzer anzieht.
Der Schritt zur Monetarisierung erfolgt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für Perplexity, das sich aktuell in der finalen Phase einer Finanzierungsrunde über 500 Millionen Dollar befindet. Die damit einhergehende Bewertung liegt Berichten zufolge bei rund 9 Milliarden Dollar. Bislang stammten die Einnahmen von Perplexity ausschließlich aus dem Premium-Abonnementdienst „Perplexity Pro“, der erweiterte Funktionen für monatlich 20 US-Dollar oder jährlich 200 US-Dollar bietet.
Ein möglicher Stolperstein für das Werbeprogramm könnte jedoch die Kritik einiger Publisher sein. News Corp, Dow Jones und die New York Post werfen laut Techcrunch Perplexity vor, Inhalte zu stark zu übernehmen, und haben bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Auch die New York Times hat Perplexity eine Unterlassungsaufforderung zukommen lassen. Perplexity hat daraufhin seine Quellenangaben angepasst und betont, dass es weiterhin an einer fairen Zusammenarbeit mit Verlagen interessiert ist.
Die Implementierung von Werbung auf Perplexity ist ein Experiment, das fortlaufend an das Nutzerfeedback angepasst werden soll. Im Mittelpunkt steht das Bestreben, die Plattform langfristig stabil zu halten und gleichzeitig das Nutzererlebnis zu verbessern. „Wir laden unsere Nutzer ein, Teil dieses Weges zu sein und durch ihr Feedback die Zukunft der Werbung auf Perplexity mitzugestalten“, so das Unternehmen. Ziel sei es, das eigene Angebot zu erweitern, die Zusammenarbeit mit Publishern zu stärken und die Plattform als zuverlässige Informationsquelle zu positionieren.