In einem offenen Brief hat Meta-Gründer Mark Zuckerberg am 30. Juli seine Vision für eine neue Generation künstlicher Intelligenz vorgestellt: die persönliche Superintelligenz. Im Gegensatz zu zentralisierten Modellen, die menschliche Arbeit flächendeckend ersetzen sollen, verfolgt Meta einen dezidiert menschenzentrierten Ansatz. Ziel ist es, jedem Menschen ein KI-System zur Verfügung zu stellen, das ihn im Alltag unterstützt, seine Ziele kennt und ihm hilft, diese zu verwirklichen.
Zuckerberg zeigt sich optimistisch, dass diese technologische Entwicklung nicht nur Produktivität steigern, sondern vor allem individuelle Selbstverwirklichung fördern könne. In seiner Argumentation zieht er historische Parallelen: Vor 200 Jahren seien noch 90 % der Menschen mit Landwirtschaft beschäftigt gewesen. Technologische Fortschritte hätten sukzessive den Weg freigemacht für Kreativität, Wissenschaft und Kultur. In ähnlicher Weise könne Superintelligenz in Zukunft Freiräume schaffen – nicht durch Automatisierung um ihrer selbst willen, sondern durch gezielte Stärkung der persönlichen Handlungsmacht.
Superintelligenz als individueller Wegbegleiter
Für Meta liegt der Schlüssel zur gesellschaftlichen Entwicklung in der Unterstützung individueller Ziele. Während einige Wettbewerber KI-Systeme als Instrument zur Massenautomatisierung betrachten, betont Zuckerberg das Potenzial einer KI, die den Nutzer tiefgehend versteht – durch Sprache, Kontext, persönliche Interessen und Ziele. Diese Form von persönlicher Superintelligenz könnte den Alltag transformieren: als unsichtbarer Helfer, der durch vernetzte Geräte wie AR-Brillen begleitet, visuelle und auditive Signale aufnimmt und damit kontextsensitiv handelt.
Besonderen Stellenwert räumt Zuckerberg dem Zugang für alle ein: Die Vorteile der Superintelligenz müssten breit geteilt werden. Dabei erkennt er auch die mit dieser Technologie verbundenen Risiken an. Meta wolle zwar so viel wie möglich offenlegen und frei verfügbar machen, zugleich aber sorgfältig abwägen, welche Systeme sicher geöffnet werden könnten.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Meta sieht entscheidende Phase bis 2030
Zuckerberg sieht das laufende Jahrzehnt als kritische Phase, in der entschieden werde, welchen Weg die Entwicklung künstlicher Intelligenz nehme. Dabei gehe es nicht nur um technologische Leistungsfähigkeit, sondern auch um gesellschaftliche Gestaltung: Werde Superintelligenz zur zentralen Steuerungsinstanz – oder zu einem Instrument individueller Selbstbestimmung?
Meta habe sowohl die technische Kompetenz als auch die Infrastruktur, um diese Vision umzusetzen. Mit seinen Plattformen verfüge das Unternehmen über die nötige Reichweite, um persönliche KI-Systeme Milliarden von Menschen zugänglich zu machen. Die Schnittstelle zwischen Technologie und gelebtem Alltag bleibe laut Zuckerberg der strategische Kern von Meta – und werde mit der Superintelligenz eine noch zentralere Rolle einnehmen.


