2025 war für die Rohlik Group ein Jahr des Wachstums und der operativen Exzellenz. Wie CEO Tomáš Čupr auf LinkedIn erklärte, erreichte das Unternehmen zu Weihnachten erstmals mehr als 100.000 Bestellungen pro Tag – mit einem Spitzenwert von 114.193. Der Onlinehändler, zu dem Marken wie Knuspr.de, Kifli.hu, Gurkerl.at, Rohlik.cz und Sezamo.ro gehören, setzt damit ein starkes Zeichen im europäischen Onlinelebensmittelhandel.
Umsatz- und Profitabilitätsziele übertroffen
Die Gruppe steigerte ihren Nettoumsatz in den vergangenen zwölf Monaten auf rund 1,3 Mrd. €, ein Plus von 36 % gegenüber dem Vorjahr (rund 925 Mio. €). Gleichzeitig konnte Rohlik im November erstmals Geld verdienen – ein wichtiger Meilenstein in Richtung Nachhaltigkeit und Profitabilität. „Skalierung ist gut, aber Nachhaltigkeit ist das Ziel“, so Čupr.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Automatisierung und Plattformstrategie
Hinter dem Wachstum steht auch technologische Innovation. In Budapest wurde ein zweites Logistikzentrum in Betrieb genommen, und in Wien installierte das Unternehmen das weltweit erste AutoStore-System mit Echtzeit-Expedition. Die Aufträge werden dort automatisch nach Lieferroute sortiert – ein entscheidender Schritt in Richtung „schneller, günstiger und besser“. Auch in Berlin arbeitet Knuspr mit Robotern in der Logistik.
Neben dem Kerngeschäft baut Rohlik seine Plattform weiter aus. Die Lieferplattform Veloq wurde zu einem eigenständigen Unternehmen ausgegliedert und soll künftig zusätzliche Umsätze außerhalb des klassischen Onlinehandels generieren. Auch das Kundenprogramm Xtra wurde neu gestartet, um den Mehrwert für Käufer weiter zu erhöhen.
Neue Umsatzquellen durch Retail Media und KI
Ein weiteres starkes Wachstumsfeld ist das Retail-Media-Geschäft, das inzwischen mehr als drei Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Zudem hat Rohlik mit Maia, einem KI-basierten Einkaufsassistenten, die Weichen für das nächste Kundenerlebnis gestellt. Ziel ist es, den Einkauf per Sprache oder Chat zu ermöglichen – mit weniger Klicks und mehr Intention.
Vision 2026: KI und „Agentic Execution“
Für 2026 kündigt Čupr den nächsten Technologiesprung an. Die Rohlik Group will den Einsatz von „agentischer“ KI stark ausweiten – intelligente Systeme, die nicht nur Daten analysieren, sondern Prozesse eigenständig steuern und Probleme proaktiv lösen. Unterstützt wird das Unternehmen dabei von der KI-Plattform duvo.ai.
Čupr vergleicht den kommenden Wandel mit der Revolution der Discounter vor Jahrzehnten: „Damals war radikale Einfachheit der Schlüssel. Jetzt werden KI, Automatisierung und agentische Systeme die Spielregeln neu definieren.“ Ziel sei es, mehr mit kleineren Teams zu erreichen, Routinearbeit zu eliminieren und eine erstklassige Kostenstruktur zu schaffen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.


