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Stille Reserve wächst: 3,1 Millionen Menschen außerhalb des Arbeitsmarkts

Job Frust Arbeitslosigkeit
Foto: Andrea Piacquadio / Pexels

Key takeaways

3,1 Millionen Menschen in Deutschland gehören 2024 zur Stillen Reserve: Sie wollen arbeiten, stehen dem Arbeitsmarkt aber nicht zur Verfügung. Hauptgründe sind Betreuungspflichten bei Frauen und gesundheitliche Einschränkungen bei Männern. Ein Großteil dieser Gruppe ist gut qualifiziert und birgt ungenutztes Potenzial für den Arbeitsmarkt.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Im Jahr 2024 zählte das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 4,6 Millionen Menschen. Darunter fallen nicht nur rund 1,5 Millionen offiziell Erwerbslose, sondern auch 3,1 Millionen Personen, die zur sogenannten Stillen Reserve gehören. Diese Menschen sind aktuell nicht erwerbstätig, suchen keine Arbeit oder stehen dem Arbeitsmarkt kurzfristig nicht zur Verfügung – äußern aber einen generellen Arbeitswunsch.

Drei Gruppen in der Stillen Reserve

Die Stille Reserve gliedert sich in drei Kategorien: Rund 380.000 Menschen (Stille Reserve A) wollen arbeiten und suchen auch aktiv, können aber kurzfristig – etwa wegen familiärer Verpflichtungen – keine Arbeit aufnehmen. Etwa 930.000 Personen (Stille Reserve B) wären kurzfristig verfügbar, suchen aber derzeit nicht aktiv, häufig aus mangelndem Vertrauen in passende Jobangebote. Die mit Abstand größte Gruppe stellt mit knapp 1,8 Millionen Menschen die sogenannte Stille Reserve C dar. Diese Personen sind weder verfügbar noch arbeitssuchend, wünschen sich aber grundsätzlich eine Beschäftigung – sie sind damit am weitesten vom Arbeitsmarkt entfernt.

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Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Ursachen

Auffällige Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern, vor allem in der Altersgruppe der 25- bis 59-Jährigen: 31,3 % der Frauen in der Stillen Reserve – rund 359.000 Personen – gaben Betreuungspflichten als Hauptgrund für ihre Inaktivität an. Bei Männern derselben Altersgruppe lag dieser Anteil bei lediglich 4,9 % (ca. 35.000 Personen). Dagegen waren gesundheitliche Einschränkungen bei Männern weitaus häufiger ausschlaggebend: 35,5 % nannten dies als Hauptgrund – im Vergleich zu 22 % der Frauen.

Mehrheit hat mittleres oder hohes Qualifikationsniveau

Entgegen gängiger Vorurteile ist ein Großteil der Stillen Reserve gut ausgebildet: 58,5 % verfügen über ein mittleres oder hohes Qualifikationsniveau. Das bedeutet, sie haben mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine Hochschul- bzw. Fachhochschulreife. Unter den Frauen liegt dieser Anteil bei 61,3 %, bei den Männern bei 54,9 %. Personen mit hoher Qualifikation machen rund 20 % der Stillen Reserve aus, während 41,5 % ein niedriges Qualifikationsniveau aufweisen.

Diese Zahlen zeigen, dass die Stille Reserve ein oft übersehenes Potenzial auf dem Arbeitsmarkt darstellt – mit vielen Menschen, die grundsätzlich arbeiten wollen, aber durch strukturelle, gesundheitliche oder persönliche Hürden daran gehindert werden.

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