In den letzten Jahren hat die Verschuldung durch Onlinekäufe in Deutschland zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2023 etwa 30 % der rund 594.800 Personen, die sich an Schuldnerberatungsstellen wandten, bei Online- und Versandhändlern verschuldet. Dieser Wert ist in den vergangenen fünf Jahren um vier Prozentpunkte gestiegen, nachdem er 2018 noch bei 26 % lag. Die durchschnittliche Schuldenhöhe bei Onlinehändlern belief sich auf rund 650 Euro und war damit relativ gering im Vergleich zur gesamten durchschnittlichen Schuldenlast überschuldeter Personen von etwa 31.565 Euro.
Frauen und jüngere Menschen waren überproportional oft bei Online- und Versandhändlern verschuldet. Während 37 % der überschuldeten Frauen Zahlungsrückstände bei Onlinehändlern hatten, waren es bei Männern nur 23 %. Auch die durchschnittliche Schuldenlast war bei Frauen mit 847 Euro höher als bei Männern, die im Durchschnitt 477 Euro schuldeten.
Besonders junge Menschen haben vermehrt Schulden bei Onlinehändlern angehäuft: Bei den 20- bis 24-Jährigen war ein Anteil von 40 % betroffen, gefolgt von 37 % der 25- bis 34-Jährigen. Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit für Schulden in diesem Bereich – bei den 55- bis 64-Jährigen hatten nur noch 23 % Zahlungsrückstände bei Onlinehändlern.
Diese Ergebnisse basieren auf den Angaben von 671 der insgesamt rund 1.350 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland und beziehen sich auf eine hochgerechnete Zahl von 175.000 beratenen Personen. Die Teilnahme an der Statistik ist freiwillig, sodass die Daten keine vollständige Erfassung aller überschuldeten Personen darstellen. Dennoch zeigen die Zahlen, dass Onlineeinkäufe für viele Menschen ein Risiko der Verschuldung bergen – insbesondere für Frauen und jüngere Menschen, die scheinbar besonders anfällig für Zahlungsausfälle in diesem Bereich sind.