Under Armour hat im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2025 einen Umsatzrückgang von 11 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar (ca. 1,12 Mrd. Euro) verzeichnet. Die schwächere Nachfrage in Nordamerika und Asien belastete die Zahlen spürbar. Während der Umsatz in Nordamerika um 11 Prozent fiel, betrug das Minus in der Region Asien-Pazifik 27 Prozent. Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) hielten sich stabil.
Im Direktkundengeschäft ging der Umsatz um 15 Prozent zurück. Der E-Commerce-Erlös fiel sogar um 27 Prozent, was auf eine bewusste Reduktion der Rabattaktionen zurückgeführt wird. Der Anteil des Onlinegeschäfts lag bei 37 Prozent des Direktkundensegments. Wholesale-Erlöse sanken um 10 Prozent.
Auch im Produktsegment zeigt sich ein gemischtes Bild: Der Umsatz mit Bekleidung sank um 11 Prozent, bei Schuhen waren es 17 Prozent. Lediglich Accessoires legten um 2 Prozent zu. Gleichzeitig konnte die Bruttomarge um 170 Basispunkte auf 46,7 Prozent verbessert werden – dank geringerer Produkt- und Frachtkosten sowie weniger Rabattaktionen.
Der operative Verlust belief sich auf 72 Millionen US-Dollar (ca. 67 Mio. Euro). Bereinigt um Restrukturierungskosten und weitere Sondereffekte ergab sich ein operativer Verlust von 36 Millionen US-Dollar (ca. 34 Mio. Euro). Unter dem Strich steht ein Nettoverlust von 67 Millionen US-Dollar (ca. 62 Mio. Euro).
Entwicklung im Gesamtjahr 2025
Im Gesamtjahr ging der Umsatz um 9 Prozent auf 5,2 Milliarden US-Dollar (ca. 4,85 Mrd. Euro) zurück. Der Rückgang fiel in Nordamerika mit minus 11 Prozent stärker aus als international (minus 6 Prozent). Innerhalb des internationalen Geschäfts stagnierte der Umsatz in EMEA, während Asien-Pazifik um 13 Prozent einbrach.
Der Umsatz im Direktkundengeschäft sank im Jahresverlauf um 11 Prozent, getrieben durch einen Rückgang im E-Commerce von 23 Prozent. Im stationären Einzelhandel lag das Minus bei 2 Prozent. Die Bruttomarge stieg im Jahresvergleich um 180 Basispunkte auf 47,9 Prozent.
Während der unbereinigte operative Verlust bei 185 Millionen US-Dollar (ca. 172 Mio. Euro) lag, erzielte Under Armour nach Bereinigung ein operatives Ergebnis von 198 Millionen US-Dollar (ca. 184 Mio. Euro). Der Nettoverlust betrug 201 Millionen US-Dollar (ca. 187 Mio. Euro), bereinigt ergibt sich ein Jahresgewinn von 135 Millionen US-Dollar (ca. 126 Mio. Euro).
Restrukturierung und Aktienrückkäufe
Die 2024 gestartete Restrukturierung zeigt erste Auswirkungen. Insgesamt wurden bislang 89 Millionen US-Dollar an Kosten verbucht, davon 55 Millionen in bar. Die vollständige Umsetzung der Maßnahmen soll im laufenden Geschäftsjahr 2026 erfolgen.
Zudem kaufte Under Armour im vierten Quartal Aktien im Wert von 25 Millionen US-Dollar (ca. 23 Mio. Euro) zurück. Seit Beginn des Programms im Mai 2024 wurden 90 Millionen US-Dollar investiert – rund ein Fünftel des geplanten Volumens von 500 Millionen US-Dollar.
Ausblick auf das erste Quartal 2026
Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2026 erwartet Under Armour einen Umsatzrückgang von 4 bis 5 Prozent. Während EMEA leicht zulegen soll, wird für Nordamerika ein Rückgang und für Asien-Pazifik ein deutlicher Einbruch prognostiziert. Die Bruttomarge dürfte sich durch günstigere Kostenstrukturen verbessern, während die operativen Aufwendungen deutlich sinken sollen – nicht zuletzt wegen hoher Vergleichswerte im Vorjahr durch eine Einmalzahlung im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit.
Der bereinigte operative Gewinn wird zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar (ca. 19–28 Mio. Euro) erwartet. Beim Gewinn pro Aktie rechnet das Unternehmen mit einem bereinigten Wert zwischen 0,01 und 0,03 US-Dollar.