Der US-Logistikriese UPS hat seine Quartalszahlen berichtet und darf trotz Herausforderungen einen Umsatzanstieg für 2024 melden. Im vierten Quartal 2024 konnte UPS einen Umsatz von 25,3 Milliarden US-Dollar erzielen, was einem Anstieg von 1,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das operative Ergebnis wuchs um 18,1 % auf 2,9 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte verwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) lag bei 2,75 US-Dollar und damit 11,3 % über dem Vorjahreswert.
Im US-Domestic-Segment stieg der Umsatz um 2,2 % auf 17,3 Milliarden US-Dollar, während das internationale Geschäft mit 4,9 Milliarden US-Dollar ein Wachstum von 6,9 % verzeichnete. Besonders das internationale Paketgeschäft profitierte von einer gestiegenen Versandmenge. Dagegen verzeichnete der Bereich Supply Chain Solutions einen Umsatzrückgang um 9,1 %, bedingt durch den Verkauf der Frachtsparte Coyote.
Jahresergebnis 2024 und Kapitalrückflüsse
Für das Gesamtjahr 2024 erzielte UPS einen Umsatz von 91,1 Milliarden US-Dollar und einen operativen Gewinn von 8,5 Milliarden US-Dollar (8,9 Milliarden US-Dollar auf Non-GAAP-Basis). Das Unternehmen generierte 10,1 Milliarden US-Dollar an operativem Cashflow und kehrte 5,9 Milliarden US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an seine Aktionäre zurück.
Strategische Maßnahmen und Ausblick für 2025
Für 2025 plant UPS bedeutende strategische Änderungen:
- Das Unternehmen hat mit Amazon eine Vereinbarung getroffen, das Paketvolumen bis 2026 um über 50 % zu reduzieren.
- Ab Januar 2025 wird UPS den SurePost-Service vollständig insourcing.
- Ein umfassendes Effizienzprogramm soll über mehrere Jahre hinweg 1 Milliarde US-Dollar einsparen.
Für 2025 erwartet UPS einen Umsatzrückgang auf 89 Milliarden US-Dollar bei einer operativen Marge von etwa 10,8 %. Geplant sind Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar sowie Dividenden- und Aktienrückkäufe im Umfang von insgesamt 6,5 Milliarden US-Dollar.
Amazon als größter, aber nicht profitabelster Kunde
Obwohl Amazon der größte Kunde von UPS ist, trägt das Unternehmen nicht wesentlich zur Profitabilität bei. „Amazon ist unser größter Kunde, aber nicht unser profitabelster. Die Margen sind sehr verwässernd für unser US-Geschäft“, erklärte Tomé während der Präsentation der Quartalsergebnisse.
UPS verfolge seit Jahren das Ziel, die Abhängigkeit von Amazon zu verringern und sich stattdessen auf margenstärkere Kundengruppen wie den Gesundheitssektor und kleine sowie mittelständische Unternehmen zu konzentrieren.
Amazon wiederum setzt in den USA weiter zunehmend auf sein eigenes Logistiknetzwerk, um Kundenbestellungen selbst abzuwickeln. Laut einer Stellungnahme von Amazon bot das Unternehmen UPS sogar eine Erhöhung der Versandmengen an, doch UPS habe stattdessen eine Reduzierung angefragt.
Trotz der Reduzierung bleibt Amazon ein bedeutender Kunde für UPS. Aktuell machen Amazon-Pakete noch etwa 20–25 % des US-Volumens und rund 11,8 % des Gesamtumsatzes von UPS aus. CEO Tomé betonte, dass Amazon weiterhin auf The UPS Store für Retouren angewiesen sei.