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DIHK: Handelspolitik der USA schürt Verunsicherung bei deutschen Firmen

Flagge der USA vor blauem Himmel
Foto: David Dibert / Pexels

Key takeaways

Die DIHK warnt vor massiven Belastungen für deutsche Unternehmen in den USA. Eine Sonderauswertung des WBO zeigt: Politische Unsicherheit, Zölle und protektionistische Maßnahmen bremsen Investitionen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Die Wirtschaft fordert rasche Verhandlungen, um den Standort USA nicht dauerhaft zu beschädigen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die jüngste Sonderauswertung des AHK World Business Outlook (WBO) der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt: Deutsche Unternehmen mit Standorten in den USA beurteilen die wirtschaftlichen Perspektiven zunehmend skeptisch. Grund dafür ist der protektionistische Kurs der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der laut DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier durch eine „Zick-Zack-Politik“ geprägt ist.

Stimmung kippt deutlich

Laut der Befragung, an der sich über 100 in den USA tätige deutsche Firmen beteiligten, rechnen nur noch 14 Prozent mit einer wirtschaftlichen Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten – im Herbst 2024 waren es noch 38 Prozent. Umgekehrt erwarten inzwischen 44 Prozent eine Verschlechterung der Konjunktur. Der Optimismus ist einer weit verbreiteten Ernüchterung gewichen, was sich auch in den Geschäftserwartungen niederschlägt.

Politische Unsicherheit als Investitionshemmnis

Ein Hauptgrund für den Stimmungswandel ist die Unberechenbarkeit der US-Handelspolitik. Wiederholte Ankündigungen neuer Zölle auf Produkte wie Stahl, Aluminium, Autos oder andere EU-Importe sowie deren kurzfristige Rücknahmen erzeugen erhebliche Unsicherheit. Das wirkt sich direkt auf Investitionsentscheidungen aus: Nur noch 24 Prozent der deutschen Unternehmen planen, ihre Investitionen in den USA auszubauen – im Vergleich zu 37 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig wollen 29 Prozent ihre Investitionen reduzieren.

Treier warnt, dass die aktuellen Maßnahmen der US-Regierung kontraproduktiv seien: Sie sollten eigentlich Industrie und Jobs ins Land holen, verfehlten aber ihr Ziel, da sie Vertrauen und Kapital abschrecken.

Handelshemmnisse verdrängen klassische Standortfaktoren

Die handelspolitischen Rahmenbedingungen sind für 70 Prozent der Befragten mittlerweile eines der größten Geschäftsrisiken – deutlich mehr als noch im Herbst 2024 (46 Prozent). Auch Handelsbarrieren nehmen stark zu: 71 Prozent berichten von Nachteilen durch die Bevorzugung einheimischer Anbieter. Damit rücken politische Eingriffe in den Vordergrund und verdrängen klassische Standortfaktoren wie Infrastruktur oder Fachkräftemangel.

Weitere Problemfelder sind gestörte Lieferketten (41 Prozent der Unternehmen, zuvor 16 Prozent) und zunehmende Rechtsunsicherheit (21 Prozent, zuvor 6 Prozent).

US-Politik belastet globale Perspektiven

Die wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den USA und der EU wirken sich nicht nur bilateral aus: Weltweit rechnen 60 Prozent der befragten deutschen Auslandsunternehmen mit negativen Folgen durch den US-Kurs. In den USA tätige Firmen sehen Handelskonflikte sogar als eines der zentralen Risiken der nächsten fünf Jahre. Besonders häufig genannt werden Zölle, politische Eingriffe in Lieferketten sowie diskriminierende Industriepolitik.

Appell an die Politik

Noch sind einige der neuen US-Zölle ausgesetzt – jedoch nur bis zum 9. Juli. Scheitern bis dahin die Verhandlungen mit der EU, treten die Maßnahmen erneut in Kraft. Deshalb fordert die DIHK rasche und umfassende Gespräche über die wirtschaftspolitische Ausrichtung. Nur stabile und verlässliche Rahmenbedingungen könnten den Standort USA für deutsche Unternehmen attraktiv halten.

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