Die US-Regierung hat am Dienstag neue Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft gesetzt. Präsident Donald Trump begründete die Maßnahme mit dem Schutz der US-Wirtschaft vor vermeintlicher „Ausbeutung“ durch Handelspartner. Kanada und Mexiko reagierten umgehend mit Vergeltungszöllen – mit möglicherweise weitreichenden wirtschaftlichen Folgen.
Bereits im Februar hatte Trump die Einführung der Zölle angedroht, damals aber einen Aufschub gewährt. Nun erfolgte die Umsetzung ohne weitere Verzögerung. Neben den Zöllen auf Waren aus Kanada und Mexiko wurden auch die bereits bestehenden Sonderzölle auf chinesische Importe von zehn auf 20 Prozent erhöht.
Die Entscheidung trifft die mit engsten Handelspartner der USA hart. Kanada und Mexiko sind stark in die US-Wirtschaft integriert, insbesondere durch die Automobil- und Zulieferindustrie. Der Großteil der mexikanischen Exporte und rund 75 Prozent der kanadischen Ausfuhren gehen in die USA.
Kanada und China schlagen zurück
Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte als Reaktion umgehend eigene Strafzölle an. Zunächst werden US-Waren im Wert von 30 Milliarden Dollar mit einem 25-prozentigen Zoll belegt, nach 21 Tagen soll diese Summe auf 155 Milliarden Dollar steigen.
Auch China reagierte mit Gegenmaßnahmen: Das Pekinger Handelsministerium setzte Zölle zwischen zehn und 15 Prozent auf mehrere US-amerikanische Agrarprodukte fest. Die chinesische Regierung kritisierte laut Medienberichten nach das Vorgehen der USA, das den internationalen Handel destabilisiere.
Drohende Zölle auf EU-Waren: Deutsche Häfen fürchten Handelsverluste
Die Ankündigung, auch für EU-Waren neuer Einfuhrzölle zu erheben, sorgt laut Transport Online für große Unruhe in der deutschen Hafenwirtschaft. Experten warnen vor erheblichen Auswirkungen auf den Handel, insbesondere für Häfen mit starkem USA-Geschäft wie Bremerhaven und Hamburg.
Steigende Zölle könnten Handel bremsen
Sollten EU-Produkte künftig mit zusätzlichen Zöllen belegt werden, könnte dies den Warenverkehr mit den USA erheblich verteuern und damit unattraktiver machen – und auch der Online-Handel darunter leiden. Die konkrete Entwicklung hänge davon ab, ob Unternehmen ihre Importe durch lokale Produktion ersetzen oder in andere Märkte ausweichen können.
Ob sich der Handelskonflikt weiter zuspitzt oder doch noch Verhandlungen folgen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar. Insbesondere global operierende Reedereien könnten von den Zollerhöhungen betroffen sein, da Handelsbeschränkungen die Transportströme zwischen den USA und anderen Weltregionen beeinflussen.