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Manager mit schlechter Laune an einem Fenster
Foto: Andrea Piacquadio / Pexels

Wirtschaftskrise: Verbände bleiben pessimistisch für 2025

Lesezeit ca. 3 Minuten

Laut einer IW-Umfrage bleibt die deutsche Wirtschaft in der Krise: 31 von 49 Verbänden bewerten die Lage schlechter als im Vorjahr. Hohe Kosten und politische Unsicherheiten bremsen Wachstum und Investitionen.

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Die deutsche Wirtschaft steht vor anhaltenden Herausforderungen. Die aktuelle Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt ein düsteres Bild: 31 von 49 befragten Wirtschaftsverbänden bewerten die Lage zum Jahreswechsel 2024/2025 schlechter als im Vorjahr. Bereits im letzten Jahr waren die Prognosen pessimistisch, doch nun sind die negativen Einschätzungen noch deutlicher ausgeprägt.

Hohe Kosten und politische Unsicherheiten

Die Unternehmen kämpfen mit erheblichen Belastungen. Steigende Energie- und Materialkosten, hohe Arbeitskosten und eine zunehmende Bürokratie belasten die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe. Im internationalen Vergleich wird die deutsche Industrie zunehmend abgehängt, da sie mit günstigeren Wettbewerbern aus anderen Ländern kaum mehr mithalten kann. Hinzu kommt die Unsicherheit über die wirtschaftspolitische Ausrichtung in Deutschland. Investitionen in Maschinen, Technologien oder neue Produktionsanlagen bleiben aus, da Unternehmen befürchten, dass die politischen Rahmenbedingungen keine nachhaltige Planungssicherheit bieten.

Geteilte Erwartungen für 2025

Ein Blick auf die Zukunft zeigt ein gespaltenes Bild: Während 20 Verbände mit einem weiteren Rückgang der Produktion rechnen, erwarten 16 einen Zuwachs. Optimistisch sind vor allem Branchen wie die Energie- und Wasserwirtschaft, die Pharmaindustrie und die Logistik. Diese profitieren von stabilen oder wachsenden Nachfragen und teilweise von staatlicher Unterstützung.

Dagegen melden traditionelle Industriezweige wie der Maschinenbau, die Stahlverarbeitung und das Baugewerbe deutliche Rückgänge. Auch die Keramik- und Glasindustrie sieht für 2025 keine Erholung. Im Dienstleistungssektor stehen vor allem der Großhandel, die Immobilienwirtschaft und der Tourismus weiter unter Druck. Die Konsumschwäche und das fehlende Vertrauen in eine wirtschaftliche Wende belasten diese Bereiche zusätzlich.

Ein alarmierender Blick auf den Arbeitsmarkt

Die schwachen Produktionsaussichten wirken sich direkt auf den Arbeitsmarkt aus. 25 der befragten Verbände gehen von Stellenabbau aus, darunter viele Industriezweige. Besonders betroffen sind der Maschinenbau, die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Auch in der Bauwirtschaft und bei den damit verbundenen Handwerksbetrieben wird mit einem Rückgang der Beschäftigten gerechnet.

Es gibt jedoch Lichtblicke: Einige Branchen, wie die Pharmaindustrie, der Luft- und Raumfahrzeugbau und die Logistik, planen mehr Einstellungen. Diese Wachstumsbereiche können die Verluste in anderen Sektoren jedoch nicht ausgleichen. Insgesamt bleibt der Ausblick für den Arbeitsmarkt besorgniserregend, da gleichzeitig die Qualifikationslücken in zahlreichen Berufen bestehen bleiben.

Investitionsbereitschaft bleibt gering

Die Umfrage zeigt, dass auch die Investitionen weiterhin stagnieren. 20 der Verbände planen für 2025 geringere Investitionen, nur neun sehen ein höheres Budget vor. Besonders die energieintensiven Branchen wie die Stahlindustrie, Gießereien oder die Kunststoffverarbeitung berichten von Kürzungen. Dagegen planen die Energie- und Wasserwirtschaft sowie die Pharmaindustrie leicht steigende Investitionen.

IW fordert klare wirtschaftspolitische Maßnahmen

IW-Direktor Michael Hüther sieht dringenden Handlungsbedarf: „Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2025 nicht von der Stelle. Die Vielzahl an Herausforderungen überfordert viele Unternehmen, und ohne klare wirtschaftspolitische Perspektiven wird der Standort Deutschland weiter an Attraktivität verlieren.“ Hüther fordert von der kommenden Bundesregierung eine nachhaltige Strategie, um Planbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Andernfalls drohe eine Abkopplung vom internationalen Markt, was langfristig Wachstum und Wohlstand gefährde.

Die Verbandsumfrage liefert keine Hinweise auf eine schnelle konjunkturelle Wende. Auch 2025 dürfte Deutschland auf dem niedrigen Wachstumspfad der letzten Jahre verharren. Die IW-Ergebnisse verdeutlichen den Handlungsdruck, um die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen und international wieder aufzuschließen.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Inflation, Konsumklima, Trends 2025, Wirtschaft

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