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Wirtschaft: Konjunktur im Aufwind, aber Unsicherheiten bleiben

Deutschland Pressewand Bundesregierung
Foto: Wikimedia Commons / Pexels

Key takeaways

Die deutsche Wirtschaft wuchs laut BMWK im ersten Quartal 2025 um 0,4 %, getragen von Konsum, Investitionen und Exportvorzieheffekten. Trotz konjunktureller Erholung bleiben Unsicherheiten, vor allem wegen der US-Zollpolitik. Einzelhandel und Arbeitsmarkt stagnieren, die Weltwirtschaft zeigt erste Bremsspuren. Frühindikatoren senden gemischte Signale.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Quartal 2025 an Dynamik gewonnen, wie das Wirtschaftsministerium in seinem Juni-Bericht bescheinigt. Das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt legte um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal zu. Die Erholung des privaten Konsums setzte sich fort, unterstützt durch steigende Reallöhne und eine sinkende Sparquote. Auch die Investitionen zogen an, vor allem durch Ausrüstungsbeschaffungen im Verteidigungsbereich. Zusätzlich begünstigten vorgezogene Exportaufträge – vor dem Hintergrund angekündigter US-Zölle – das Wachstum.

Industrieproduktion schwankt trotz positiver Auftragslage

Im April ging die Produktion im Produzierenden Gewerbe um 1,4 % zurück, wobei insbesondere die Industrie (-1,9 %) und die Energieerzeugung (-1,6 %) betroffen waren. Die Bauproduktion konnte sich dagegen mit +1,4 % behaupten. Trotz rückläufiger Produktion stiegen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im April leicht um 0,6 %. Besonders gefragt waren EDV- und Optikprodukte sowie Fahrzeuge, während pharmazeutische und chemische Erzeugnisse rückläufige Bestellungen verzeichneten.

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Exportdynamik verliert an Schwung

Nach einem kräftigen ersten Quartal zeigten die deutschen Exporte im April ein leichtes Minus von 0,1 %. Insbesondere die Ausfuhren in Nicht-EU-Länder – allen voran die USA und China – gingen zurück. Gleichzeitig stiegen die Importe um 2,9 %, wodurch der Handelsüberschuss merklich schrumpfte. Die Exporterwartungen der Unternehmen zeigten sich uneinheitlich, wobei Maschinenbau, Automobil- und Elektroindustrie optimistisch in die kommenden Monate blicken.

Einzelhandel schwächelt, Konsumstimmung hellt sich auf

Im Einzelhandel ohne Kfz fiel der Umsatz im April preisbereinigt um 1,1 %, nach einer kräftigen Revision für März auf +0,9 %. Der Onlinehandel blieb im Monatsvergleich stabil, legte im Jahresvergleich jedoch um 14,0 % zu. Die Konsumstimmung zeigte sich trotz schwacher Arbeitsmarktlage etwas verbessert: Das ifo Geschäftsklima im Einzelhandel stieg deutlich, ebenso wie das HDE-Konsumbarometer und das GfK-Konsumklima.

Inflation auf stabilem Niveau

Die Verbraucherpreise stiegen im Mai um 2,1 % im Jahresvergleich, wobei insbesondere Nahrungsmittel (+2,8 %) weiter Teuerung zeigten. Energiepreise fielen dagegen um 4,6 %. Auch die Erzeuger- und Einfuhrpreise lagen unter dem Vorjahresniveau. Der Gas- und Ölpreis stabilisierte sich, wobei an den Märkten künftig mit leichten Preissteigerungen gerechnet wird.

Stagnation am Arbeitsmarkt hält an

Die Erwerbstätigkeit verharrte im April nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Die Arbeitslosenzahl stieg im Mai saisonbereinigt um 34.000 Personen. Frühindikatoren wie das IAB-Arbeitsmarktbarometer deuten auf eine weiterhin schleppende Entwicklung hin. Einzig der Dienstleistungssektor, vor allem durch die Leiharbeitsbranche, zeigt leichte Erholungstendenzen.

Insolvenzen steigen trotz aktuellem Rückgang

Im März wurden 1.993 Unternehmensinsolvenzen gemeldet – 3,6 % weniger als im Vormonat, aber 10,6 % mehr als im Vorjahr. Im ersten Quartal lag das Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 13,1 %. Auch wenn der IWH-Insolvenztrend im Mai einen Rückgang zeigte, bleibt die Jahresprognose angesichts struktureller Herausforderungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten negativ.

Weltwirtschaft unter Druck durch Zollpolitik

Die weltweite Industrieproduktion legte im ersten Quartal noch spürbar zu, wurde aber durch die US-Zollpolitik und daraus resultierende Vorzieheffekte künstlich gestützt. Frühindikatoren wie der globale Einkaufsmanagerindex signalisieren eine abnehmende Dynamik. Prognosen von OECD und Weltbank rechnen in den Jahren 2025 und 2026 mit nur noch moderaten Wachstumsraten von unter drei Prozent. Auch der Welthandel dürfte sich infolge steigender Handelsbarrieren und anhaltender Unsicherheit deutlich abschwächen.

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