YouTube hat sich im deutschen Markt zu einem entscheidenden Medium für Kaufentscheidungen entwickelt. Laut dem aktuellen Social-Media-Atlas 2025 folgen zehn Prozent der Social-Media-Nutzer Empfehlungen der Videoplattform bei Gesundheitsprodukten oder Finanzdienstleistungen. Besonders junge Konsumenten der Gen Z vertrauen Influencern bei sensiblen Themen wie Therapie, Krediten oder Versicherungen.
YouTube übertrifft klassische Medien
Während beim Kauf von Gesundheitsprodukten nur das Fernsehen vergleichbar stark wirkt, liegt YouTube bei Finanzprodukten klar vor anderen Kanälen. Facebook, TV, Online-Nachrichten und WhatsApp erreichen hier lediglich acht Prozent. Zeitungen, Zeitschriften und Instagram folgen mit jeweils sieben Prozent.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Einfluss auf Kaufentscheidungen
Ein Großteil der Befragten nannte konkrete Produktinformationen und Argumente als Hauptgrund für ihre Entscheidung. Jeder vierte Nutzer wurde durch Rabatte zum Kauf bewegt. Rund 41 Prozent der Transaktionen wären ohne den Kontakt über YouTube nicht zustande gekommen.
Rolle der Influencer
Besonders deutlich zeigt sich der Einfluss bei der Gen Z: Fast zwei Drittel dieser Altersgruppe lassen sich bei Gesundheitsfragen durch Influencer beraten. Sieben Prozent der Befragten gaben an, mehr als fünfmal im Jahr Produkte oder Dienstleistungen aufgrund von YouTube-Empfehlungen gekauft zu haben.
Warnung an Unternehmen
Dr. Roland Heintze von der PER Agency betont, dass Anbieter im Gesundheits- und Finanzbereich die Präsenz in sozialen Medien nicht Scharlatanen überlassen sollten. Wer nicht aktiv sei, riskiere sowohl Umsatzverluste als auch einen Imageschaden für die gesamte Branche.
Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von 3.500 Internetnutzern ab 16 Jahren zwischen Dezember 2024 und Januar 2025. Herausgeber sind die PER Agency, das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung sowie das Marktforschungsunternehmen Toluna.