Die japanische E-Commerce-Plattform Zozo übernimmt die Londoner Shopping-Plattform Lyst für rund 139 Millionen Euro. Mit dem Schritt will Zozo seine internationale Reichweite ausbauen und seine Position auf dem globalen Modemarkt stärken. Lyst soll dabei als eigenständige Tochtergesellschaft unter dem Dach von Zozo weitergeführt werden.
Ausbau der internationalen Präsenz im Fokus
Durch die Übernahme wird Lyst eine hundertprozentige Tochter von Zozo. Der japanische Konzern verfolgt mit dem Kauf eine klare Strategie: die Expansion in die Märkte USA, Großbritannien und Kontinentaleuropa. Die bestehende Marktpräsenz von Lyst soll dabei als Sprungbrett dienen. Gleichzeitig wird Lyst von den technologischen Stärken Zozos profitieren.
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KI-gestützte Features und Größenberatung als Synergiepunkte
Im Zentrum der Kooperation steht der technologische Austausch. Zozo will Lyst beim Ausbau von KI-gestützten Such- und Empfehlungssystemen unterstützen. Umgekehrt soll Lyst von Zozos innovativen Lösungen zur Größen- und Passformberatung profitieren – Technologien, die auf eine Reduzierung der Retourenquote und eine verbesserte Kundenzufriedenheit zielen.

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Lyst bleibt eigenständig – CEO bleibt an Bord
Trotz der Übernahme wird Lyst auch künftig als eigenständige Marke mit Sitz in London weitergeführt. CEO Emma McFerran wird das Unternehmen weiterhin leiten. Sie sieht in der neuen Eigentümerstruktur eine Chance, das bestehende Angebot mithilfe modernster Technologie weiterzuentwickeln und das Mode-Shopping für Kundengruppen weltweit zu verbessern.
Marktumfeld bleibt herausfordernd
Lyst kämpfte zuletzt mit verschiedenen Herausforderungen. Neben wachsendem Wettbewerbsdruck durch globale Plattformen wie Amazon und Temu belasten vor allem neue US-Zölle die Geschäfte – ein ernstes Problem für ein Unternehmen, dessen Umsatz zu einem Drittel aus den USA stammt. Hinzu kommt der verschobene Fokus von Investoren: Statt Mode setzen Kapitalgeber zunehmend auf das Potenzial von KI-Technologie.
Über Zozo
Zozo betreibt mit Zozotown eine der größten Onlineplattformen für Mode in Japan mit rund 12 Millionen Kunden jährlich. Das Unternehmen investiert stark in digitale Tools wie die Körpermesslösungen Zozomat und Zozoglass sowie die in den USA verfügbare Körperscan-Technologie Zozofit. Ergänzt wird das Portfolio durch die Outfit-Sharing-App „Wear by Zozo“.