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Amazon bringt mit Nova Act einen eigenen KI-Agenten auf den Markt, der Webbrowser selbstständig bedienen kann. Entwickelt vom neuen AGI-Labor in San Francisco, soll das System künftig auch in Alexa+ integriert werden. Entwickler können Nova Act bereits als Forschungsvorschau mit einem neuen SDK testen.
Amazon hat mit Nova Act einen eigenen KI-Agenten für US-Kunden vorgestellt, der Webbrowser selbstständig steuern kann. Die Technologie ist als Teil des im Dezember 2024 vorgestellten Nova-Modells und eines neuen SDKs für Entwickler ab sofort als Forschungs-Vorschau verfügbar. Nova Act stammt aus Amazons neuer AGI-Forschungseinheit in San Francisco und soll künftig auch zentrale Funktionen von Alexa+ übernehmen – der kommenden, KI-basierten Version von Amazons Sprachassistenten.
Nova Act ist in der Lage, einfache Aktionen im Browser durchzuführen – etwa Formulare ausfüllen, Kalendertermine auswählen oder eine Bestellung bei einem Lieferdienst abschließen. Amazon verfolgt damit ein ähnliches Ziel wie OpenAI mit seinem Operator oder Anthropic mit dem System „Computer Use“: eine neue Generation von KI-gestützten Agenten, die für den Menschen im Internet agieren.
Derzeit befindet sich Nova Act noch in einem frühen Stadium. Die jetzt veröffentlichte Version ist laut Amazon ein Forschungsvorschau-Modell, das in einem ersten Schritt Entwicklern zur Verfügung gestellt wird. Mit dem Nova Act SDK lassen sich Prototypen für agentische Anwendungen erstellen und testen.
Entwickelt wurde Nova Act vom neu gegründeten AGI-Labor von Amazon, das von den ehemaligen OpenAI- und Start-up-Gründern David Luan und Pieter Abbeel geleitet wird. Beide bringen Erfahrung im Aufbau lernfähiger Systeme mit. Luan sieht einfache Agenten wie Nova Act als entscheidende Zwischenstufe auf dem Weg zu allgemeiner künstlicher Intelligenz (AGI). Für ihn beginnt AGI dort, wo ein System jede Tätigkeit am Computer wie ein Mensch ausführen kann.
Ein besonderer Fokus des SDK liegt auf der Möglichkeit, menschliches Eingreifen klar zu definieren – also präzise festzulegen, wann die Automatisierung endet und der Mensch übernehmen soll. Damit grenzt sich Amazon von vollständig autonomen Ansätzen ab und zielt auf verlässliche, kontrollierbare Systeme.
In ersten internen Benchmarks erreichte Nova Act bei der Bewertung „ScreenSpot Web Text“ eine Trefferquote von 94 Prozent – laut Amazon ein besserer Wert als bei OpenAIs CUA (88 Prozent) oder Claudes 3.7 Sonnet von Anthropic (90 Prozent). Auf breiter angelegte Benchmarks wie WebVoyager verzichtet Amazon bisher jedoch.
Die Veröffentlichung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Zuverlässigkeit solcher Systeme unter Beobachtung steht. Frühere KI-Agenten von OpenAI, Google und Anthropic litten laut Techcrunch in Tests unter Geschwindigkeitseinbußen und Fehlern. Ob Amazon mit Nova Act tatsächlich eine neue Qualitätsstufe erreicht, wird sich in den kommenden Monaten zeigen – spätestens mit dem geplanten Rollout von Alexa+.
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