Ab Mai 2025 bietet dm-drogerie markt bundesweit digitale biometrische Passbilder für 5,95 Euro an. Damit erfüllt der Drogeriehändler die neuen gesetzlichen Vorgaben und ermöglicht Kunden eine einfache, sichere und wiederverwendbare Nutzung der Bilder für amtliche Dokumente.
Sichere Übermittlung über Data-Matrix-Code
Kern des neuen Angebots ist ein datenschutzkonformer Übertragungsweg: Bei der Aufnahme im dm-Markt wird ein individueller Data-Matrix-Code erstellt. Dieser gewährt Bürgerbüros Zugriff auf das in der zertifizierten dm-Cloud gespeicherte Foto. Die Daten sind verschlüsselt, nur sechs Monate gültig und mehrfach nutzbar – etwa für mehrere Ausweisdokumente. Bei Verlust des Codes ist aus Sicherheitsgründen ein neuer Fototermin nötig.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Übergangszeit mit Papierausdruck
Bis zum 31. Juli 2025 erhalten Kunden zusätzlich einen kostenfreien Papierausdruck, da nicht alle Bürgerbüros die neue Technik bereits unterstützen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt die Nutzung ausschließlich digital. Auch ein Papierausdruck für andere Verwendungszwecke ist weiterhin erhältlich.
Geschulte Mitarbeitende und automatisierte Prüfung
Die Passbilder werden durch geschultes Personal aufgenommen und zusätzlich von einer Software auf biometrische Standards überprüft. Mitarbeitende nutzen ihre eIDs, um den digitalen Versand an die Cloud zu ermöglichen. Bereits seit zehn Jahren bietet dm biometrische Passbilder an und setzt damit auf erfahrene Strukturen.
Unverändert bleibt die Nutzung der dm-Passbild-App für nicht-hoheitliche Zwecke wie etwa Führerscheine. Kunden finden weitere Informationen zum Service online, in der dm-App oder im Filialfinder.
Herausforderung für Fotostudios und Fotografen
Der neue Service von dm könnte jedoch auch unerwünschte Folgen für kleinere Fotostudios und selbstständige Fotografen haben. Diese bieten seit Jahren biometrische Passbilder als eine stabile Einnahmequelle an – oft für einen deutlich höheren Preis als die bei dm veranschlagten 5,95 Euro.
Mit der Einführung eines günstigen, bundesweit standardisierten und gesetzeskonformen Angebots durch einen Großanbieter geraten kleinere Anbieter zunehmend unter Druck. Vor allem Studios in der Nähe von Bürgerbüros oder in kleineren Städten könnten Umsatzeinbußen erleben, da viele Kunden künftig den bequemeren und kostengünstigeren Weg über die Drogeriekette wählen dürften. Branchenverbände warnen bereits vor einer weiteren Verdrängung kleiner Fotobetriebe durch Handelsketten mit hoher Filialdichte und technologischem Vorsprung.