Amazon hat im ersten Quartal 2025 deutlich besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 155,67 Milliarden Dollar (rund 145,8 Mrd. Euro). Auch der Nettogewinn legte deutlich zu: Mit 17,1 Milliarden Dollar (etwa 16 Mrd. Euro) bzw. 1,59 Dollar je Aktie übertraf Amazon den Vorjahreswert von 10,4 Milliarden Dollar (0,98 Dollar je Aktie).
Cloud und Werbung treiben das Wachstum
Das starke Ergebnis wurde maßgeblich durch die anhaltend gute Entwicklung in den Geschäftsbereichen Cloud und Werbung getragen. Amazon Web Services (AWS) steigerten ihren Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar (ca. 27,4 Mrd. Euro). Auch das Werbegeschäft performte über den Erwartungen und erzielte 13,92 Milliarden Dollar (etwa 13 Mrd. Euro), was leicht über den prognostizierten 13,9 Milliarden Dollar lag.
Im Nordamerika-Geschäft stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 92,9 Milliarden Dollar (etwa 87 Mrd. Euro), während die internationalen Umsätze um 5 Prozent auf 33,5 Milliarden Dollar (ca. 31,3 Mrd. Euro) wuchsen. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag das Plus sogar bei 8 Prozent.

Amazon unaufhaltsam
Investitionen in Innovationen und neue Dienste
CEO Andy Jassy hob in einem Statement den Fokus auf Innovationen hervor. Mit Alexa+, der neuen Generation des Sprachassistenten, will Amazon die Kundenbindung stärken. Gleichzeitig wurde die satellitengestützte Internetinitiative Project Kuiper mit ersten Starts vorangetrieben. Neue KI-Funktionen wie Amazon Nova Sonic und Nova Premier sollen vor allem die Cloud-Kunden adressieren. Auch im Handelsbereich setzt Amazon auf neue Formate wie den Verkauf externer Marken über die eigene App.
Gedämpfte Prognose für das zweite Quartal
Im Ausblick betont Amazon eine Reihe von Unsicherheiten, darunter insbesondere neue Zölle und Handelspolitiken unter der Trump-Regierung. Diese treffen vor allem den Handel mit Produkten aus China – einem wichtigen Herkunftsland für viele Händler auf Amazons Marktplatz. Einige Anbieter haben bereits auf die gestiegenen Kosten reagiert, indem sie Preise erhöht und Werbeausgaben gekürzt haben.
Weniger optimistisch fiel dementsprechend der Ausblick für das zweite Quartal aus. Amazon rechnet mit einem Umsatz zwischen 159 und 164 Milliarden Dollar (rund 149 bis 154 Mrd. Euro), was einem Wachstum von 7 bis 11 Prozent entspricht. Die Analystenerwartung lag bei 160,9 Milliarden Dollar – am unteren Ende der Amazon-Spanne. Der Konzern verwies zudem auf einen leicht negativen Währungseffekt von etwa 0,1 Prozent und schloss größere Übernahmen oder Restrukturierungen im kommenden Quartal aus.
Amazon-CEO Andy Jassy erklärte, dass die Vielfalt unter den Marktplatzhändlern dazu führen werde, dass Zölle nicht in jedem Fall an Kunden weitergegeben würden. Zugleich betonte er die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Regierung: „Es ist schwer vorherzusagen, was mit den Zöllen passieren wird.“