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E-Rezept und das Ende von CardLink – Redcare gibt sich gelassen

Das Aus für CardLink ab 2026 könnte die Strategie vieler Versandapotheken ins Wanken bringen. Während Redcare Zuversicht demonstriert, warnt der Markt bereits vor möglichen Einbußen. Mit dem PoPP-Konzept der gematik steht ein Nachfolger bereit – doch ob dieser genauso erfolgreich angenommen wird, bleibt offen.

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Pillendose mit Medikamenten
Foto: Karolina Kaboompics / Pexels
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Mit der CardLink-Lösung können Versandapotheken bislang E-Rezepte unkompliziert einlösen – ein Modell, das seit seiner Einführung für Chancengleichheit im digitalen Apothekenmarkt sorgen sollte. Doch nun scheint dieses Kapitel bald zu enden: Ab April 2026 wird es strukturelle Änderungen bei der digitalen Einlösung von E-Rezepten geben. Erste Marktreaktionen zeigen sich bereits – auch an der Börse.

PoPP als Nachfolgemodell in der Pipeline

Im Zentrum der neuen Pläne steht das sogenannte PoPP-Konzept („Proof of Patient Presence“), das bereits im August 2024 von der gematik veröffentlicht wurde. Die technische Weiterentwicklung sieht vor, dass Patienten künftig auch über ihre digitale Gesundheitsidentität (GesundheitsID) auf E-Rezepte zugreifen können. Die CardLink-Option, bislang als Übergangslösung gedacht, wird damit überflüssig – eine Entwicklung, die für Online-Apotheken Konsequenzen haben könnte.

Redcare gibt sich betont gelassen

Redcare Pharmacy, Betreiber der Versandapotheke DocMorris, sieht die jüngste Berichterstattung gelassen. In einem offiziellen Statement verweist das Unternehmen darauf, dass die jetzt diskutierten Änderungen keineswegs neu seien. Schon im Sommer 2024 habe gematik die technischen Eckpunkte des PoPP-Modells veröffentlicht.

CEO Olaf Heinrich zeigt sich optimistisch: CardLink sei entwickelt worden, um eine diskriminierungsfreie Einlösung von E-Rezepten durch Online-Apotheken zu ermöglichen. Der Wechsel zur PoPP-basierten Nachfolgelösung werde laut Redcare reibungslos erfolgen – weiterhin könnten Patienten ihre elektronische Gesundheitskarte (eGK) ohne PIN mobil und sicher nutzen.

Ein Wettlauf gegen die Zeit?

Dennoch sorgt das mögliche Aus von CardLink für Unruhe in der Branche. Versandapotheken investieren derzeit hohe zweistellige Millionenbeträge in Kampagnen zur Kundenbindung und zur Etablierung des E-Rezepts. Hintergrund ist offenbar die Sorge, dass sich das Zeitfenster zur Nutzergewinnung bald schließen könnte – spätestens mit dem Wechsel zur neuen PoPP-Struktur.

Dass erste Analysten Zweifel äußern und der Aktienkurs von Redcare unter Druck geriet, zeigt, wie sensibel der Markt auf regulatorische Weichenstellungen reagiert. Ob sich Online-Versender dauerhaft im Wettbewerb behaupten können, wird sich spätestens 2026 zeigen.

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