Die Digitalisierung ist für viele Menschen in Deutschland längst Teil des Alltags – und ihr Einfluss wächst weiter. Das zeigt der aktuelle Digitalklimaindex 2025 der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser. Die repräsentative Studie liefert ein vielschichtiges Bild zur digitalen Haltung der Bevölkerung und macht deutlich, in welchen Lebensbereichen Chancen gesehen und wo weiterhin Hürden bestehen.
Mehrheit sieht sich digital kompetent
Laut der Befragung schätzen 71 Prozent der Menschen in Deutschland ihre digitalen Fähigkeiten als gut oder sehr gut ein. Gleichzeitig beklagen 55 Prozent mangelndes Wissen oder Probleme bei der Bedienung digitaler Geräte als Barriere im Alltag. Besonders gravierend ist jedoch der fehlende Zugang zu schnellem Internet – 45 Prozent der Befragten sehen hier einen deutlichen Engpass, insbesondere in ländlichen Gebieten.
„Die Menschen in Deutschland blicken aufgeschlossen und erwartungsvoll auf das Thema Digitalisierung“, sagt Ruben Queimano, Chief Commercial Officer bei Deutsche Glasfaser. „Aber die digitale Infrastruktur muss dringend aufholen, um dieser Offenheit gerecht zu werden.“
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Gesundheit und Finanzen besonders im Fokus
Besonders deutlich zeigt sich der erwartete Einfluss digitaler Entwicklungen in sensiblen und alltäglichen Lebensbereichen: 63 Prozent der Befragten erwarten einen starken Digitalisierungsschub in der Gesundheitsversorgung. Auch Finanzen (60 Prozent), Mobilität (59 Prozent) sowie Einkäufe und Versorgung (59 Prozent) stehen hoch im Kurs. Dabei unterscheidet sich die Wahrnehmung stark nach Altersgruppen: Jüngere Menschen sehen vor allem im Bereich täglicher Versorgung und Shopping Potenzial, während ältere Befragte die Digitalisierung vorrangig mit gesundheitlicher Vorsorge verbinden.
Regionale Unterschiede prägen das Bild zusätzlich: In Süddeutschland rechnen 45 Prozent mit großen Veränderungen in Bildung und Ausbildung, im Norden hingegen wird der Freizeitbereich mit 51 Prozent als stark digitalisierungsanfällig eingeschätzt. Im Osten Deutschlands sehen 42 Prozent Auswirkungen auf soziale Beziehungen – in der Mitte des Landes sind es nur 36 Prozent.
Sicherheit bleibt Reizthema
Trotz einer grundsätzlichen Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien zeigt sich beim Thema Sicherheit ein differenzierteres Bild: 42 Prozent stehen digitalen Maßnahmen zur äußeren Sicherheit kritisch gegenüber, 37 Prozent äußern Bedenken hinsichtlich der inneren Sicherheit. Dennoch unterstützen viele Befragte den Einsatz moderner Technologien wie Videoüberwachung, Künstlicher Intelligenz in der Strafverfolgung oder den Einsatz von Drohnen.
Ein zentrales Anliegen bleibt dabei der Schutz vor digitaler Desinformation und Hetze: 62,3 Prozent wünschen sich ein entschiedeneres Vorgehen des Staates gegen Fake News und Hass im Netz.
„Die Menschen fordern sinnvolle digitale Lösungen, die Sicherheit gewährleisten, ohne persönliche Freiheiten zu gefährden“, erklärt Queimano. „Die klare Trennung zwischen Zustimmung und Ablehnung löst sich zunehmend auf.“
Studie bietet Orientierung für Politik und Wirtschaft
Der Digitalklimaindex 2025 basiert auf einer telefonischen Befragung von über 3.000 Personen ab 16 Jahren in 32 Regionen Deutschlands. Ziel der Untersuchung war es, die Einstellungen zur Digitalisierung in zwölf verschiedenen Lebensbereichen zu erfassen. Die Ergebnisse verdeutlichen: Auch wenn es gesamtgesellschaftliche Tendenzen gibt, sind regionale, demografische und thematische Unterschiede entscheidend. Damit liefert die Studie wertvolle Anhaltspunkte für politische Entscheidungsträger, Unternehmen und die Zivilgesellschaft.


