New Yorks legendäre Fifth Avenue steht vor einer grundlegenden Neugestaltung: Mit einem Gesamtbudget von über 400 Millionen US-Dollar (rund 370 Mio. Euro) plant die Stadt, die berühmte Einkaufsmeile zwischen Bryant Park und Central Park in eine fußgängerfreundliche Flanierzone zu verwandeln. Bürgermeister Eric Adams kündigte laut einem WWD-Bericht an, zusätzlich 250 Millionen Dollar in den Haushalt 2026 aufzunehmen, um das Projekt vollständig zu finanzieren.
Die Maßnahmen umfassen breitere Gehwege, die Reduzierung der Fahrspuren von fünf auf drei, neue Bepflanzungen, Sitzgelegenheiten, eine verbesserte Beleuchtung sowie Infrastrukturen zur besseren Bewältigung von Unwettern. Auch verkehrsfreie Wochenenden sind im Gespräch. Ziel sei es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und mehr Menschen zum Verweilen und Einkaufen zu bewegen – ähnlich wie auf der Champs-Élysées in Paris.
Wirtschaftliche Impulse für die Stadt
Adams zeigte sich überzeugt, dass sich die Investition in spätestens fünf Jahren durch höhere Gewerbe- und Verkaufssteuereinnahmen amortisiert. Zudem sollen neue Arbeitsplätze entstehen. „Zwei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung ist die Fifth Avenue mehr als nur eine Straße – sie ist ein Wirtschaftsmotor“, so der Bürgermeister. Er wolle das Projekt als Teil seines Wahlkampfs für eine zweite Amtszeit nutzen.
Erste Bauarbeiten sollen 2028 beginnen. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem „Future of Fifth“-Bündnis, das aus mehreren lokalen Organisationen besteht, darunter der Fifth Avenue Association, der Grand Central Partnership, der Central Park Conservancy und der Bryant Park Corporation.
Luxus-Investitionen als Katalysator
Der Wandel der Fifth Avenue hat bereits in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen. Mit der aufwendigen Neugestaltung des Tiffany-Flagship-Stores 2023 – kolportierte Kosten: bis zu 750 Millionen Euro – setzte eine Welle von Luxus-Investitionen ein. Prada sicherte sich für rund 770 Millionen Euro zwei Gebäude, darunter das eigene Flaggschiff. Kering zahlte rund 890 Millionen Euro für ein Gebäudeensemble, das zuvor von Armani und Dolce & Gabbana genutzt wurde. Beide Marken ziehen weiter zur Madison Avenue.