Die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH) hat ihren Konsumentenreport für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle im deutschen Handel spielt. Der Report basiert auf einer bundesweiten Befragung von 3.003 Personen zum Thema Kreislaufwirtschaft im Handel. Trotz des wachsenden Interesses an nachhaltigen Produkten dominieren weiterhin Preis und Qualität die Kaufentscheidungen der Verbraucher.
Nachhaltigkeitswünsche der Konsumenten
Nachhaltigkeit ist für viele Konsumenten von Bedeutung, jedoch gibt es klare Grenzen. 44 Prozent der Befragten wünschen sich mehr verpackungsfreie Einkaufsmöglichkeiten, und 35 Prozent haben bereits Produkte unverpackt gekauft, die normalerweise verpackt sind. Zudem sind 43 Prozent bereit, nachhaltige Produkte herkömmlichen Alternativen vorzuziehen, wenn auch nicht immer konsequent. 23 Prozent der Konsumenten geben an, einen höheren Preis für nachhaltige Produkte zu akzeptieren, während weitere 44 Prozent dies teilweise tun.
Qualität und Preis als Hauptfaktoren
Trotz des Interesses an umweltfreundlicheren Produkten bleiben Qualität und Preis die entscheidenden Faktoren bei Kaufentscheidungen. Insbesondere bei Möbeln (75 %), Lebensmitteln (74 %) und Kleidung (73 %) legen die Verbraucher großen Wert auf Qualität. Der Preis ist in allen Kategorien von großer Bedeutung, besonders bei Lebensmitteln (71 %), Kleidung (69 %) und Drogerieartikeln (67 %). Nachhaltigkeit rangiert in den meisten Produktkategorien an dritter Stelle, wird aber zunehmend wichtiger.
Wunsch nach besseren Entsorgungsangeboten
Ein weiteres zentrales Thema im Report ist die Rücknahme und Entsorgung alter Produkte. 87 Prozent der Konsumenten schätzen kostenlose Rücknahmeangebote für Altgeräte und andere ausgediente Waren. Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich erweiterte Möglichkeiten zur Rückgabe, insbesondere in Verbindung mit Rabatten oder Gutscheinen.
Informationsdefizite trotz Interesse
Obwohl das Interesse an nachhaltigen Produkten wächst, fühlen sich nur 49 Prozent der Konsumenten ausreichend über die Maßnahmen des Handels zur Förderung der Nachhaltigkeit informiert. Die Verbraucher wünschen sich langlebigere und reparierbare Produkte, sowie umweltfreundlichere Verpackungen. Benjamin Thym, CEO von Offerista, betont die Notwendigkeit von mehr Transparenz: „Der Handel hat die Chance, durch mehr Transparenz das Vertrauen der Konsumenten zu stärken und zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen.“
Fazit: Der IDH Konsumentenreport zeigt deutlich, dass der Handel gefordert ist, nachhaltige Lösungen anzubieten, ohne den Preis- und Qualitätsanspruch der Kunden zu vernachlässigen.