Die ifo Preiserwartungen haben im Dezember 2024 mit 19,7 Punkten den höchsten Wert seit April 2023 erreicht. Damit signalisiert der Indikator, dass in nahezu allen Wirtschaftsbereichen mit Preisanpassungen nach oben zu rechnen ist. Im Vergleich zu November, als der Wert noch bei 15,8 Punkten lag, ist dies ein deutlicher Anstieg. Laut Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des ifo Instituts, könnte sich die Inflationsrate in den kommenden Monaten auf etwa 2,5 Prozent einpendeln, was über dem Ziel der Europäischen Zentralbank liegt.
Besonders ausgeprägt ist der Preisdruck bei konsumnahen Dienstleistungen, zu denen auch der Einzelhandel zählt. Hier stiegen die Preiserwartungen von 25,8 auf 27,1 Punkte. Auch im Verarbeitenden Gewerbe (6,9 Punkte) sowie bei unternehmensnahen Dienstleistungen, inklusive Großhandel (22,5 Punkte), wurden deutliche Zuwächse verzeichnet.
Im Bauhauptgewerbe bleibt die Lage zwar angespannt, da weiterhin mehr Unternehmen Preisreduktionen planen. Dennoch kletterte der Indikator auch hier von -6,2 auf -1,5 Punkte, was auf eine Abschwächung des Preisdrucks nach unten hinweist.
Die Daten verdeutlichen, dass trotz einem gesunkenen Jahresdurchschnitt der Inflationsdruck auf breiter Front zunimmt. Für Verbraucher dürfte dies in vielen Bereichen des Alltags spürbar werden, da sowohl Güter als auch Dienstleistungen in den kommenden Monaten teurer werden könnten.