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IMK: EZB soll Zinsen senken – Inflationsdruck lässt nach

Die Inflationsrate ist im März 2025 auf 2,2 Prozent gesunken. Der IMK-Inflationsmonitor zeigt: Acht von neun Haushaltstypen liegen unter dem EZB-Zielwert. Haushalte mit geringem Einkommen profitieren derzeit besonders. Angesichts eines möglichen weltweiten Abschwungs rät das IMK der EZB zu einer Zinssenkung.

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Geldbörse mit mehreren Euro-Scheinen und Münzen als Symbol für Konsumklima
Foto: Frauke Riether / Pixabay
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Die Teuerung in Deutschland hat sich im März 2025 weiter abgeschwächt. Mit einer Inflationsrate von 2,2 Prozent liegt sie nur noch geringfügig über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Auch die haushaltsspezifischen Inflationsraten, die das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) ermittelt, lagen für acht von neun Haushaltstypen unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.

Unterschiede zwischen Haushaltstypen stark zurückgegangen

Im Vergleich zur Inflationsspitze im Herbst 2022 mit einer Spreizung von mehr als drei Prozentpunkten nähern sich die Raten der verschiedenen Haushaltsgruppen weiter an. Die Bandbreite reichte im März 2025 nur noch von 1,7 bis 2,0 Prozent. Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen, etwa Alleinerziehende oder Paare mit Kindern, lagen dabei häufig unter dem allgemeinen Inflationswert. Besonders profitierten Haushalte, bei denen Nahrungsmittel und Energie einen großen Anteil am Budget ausmachen, von der zuletzt moderaten Preisentwicklung.

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Preisentwicklung wichtiger Güter bleibt ungleich

Die Langfristbetrachtung zeigt jedoch deutliche Unterschiede bei der Preisentwicklung einzelner Gütergruppen: So lagen die Preise für Nahrungsmittel im März 2025 fast 40 Prozent höher als im März 2019 – ein Anstieg, der das EZB-Ziel von kumuliert 12,6 Prozent weit übertrifft. Energie verteuerte sich im selben Zeitraum um 39,2 Prozent. Dienstleistungen stiegen hingegen nur um rund 20 Prozent, was erklärt, warum Haushalte mit höherem Einkommen aktuell stärker von der Teuerung betroffen sind – sie konsumieren vergleichsweise mehr Dienstleistungen.

IMK warnt vor Deflationsrisiken durch Handelskonflikt

Das IMK weist auf neue Risiken für die Preisentwicklung hin: Der von US-Präsident Donald Trump verschärfte Zollkonflikt erhöht die Gefahr einer globalen Rezession, die die Inflation weiter drücken könnte. Vor diesem Hintergrund warnt Dr. Silke Tober, geldpolitische Expertin des IMK, vor einer zu restriktiven EZB-Politik. Bereits ohne äußere Schocks sei die Geldpolitik für die konjunkturelle Lage im Euroraum zu straff gewesen.

Empfehlung: EZB soll Zinssenkung einleiten und Ausblick geben

Tober empfiehlt der EZB deshalb eine deutliche Kurskorrektur. Eine Zinssenkung bei der heutigen Ratssitzung sei nicht nur marktkonform, sondern dringend geboten. Darüber hinaus solle die Zentralbank weitere geldpolitische Lockerungen in Aussicht stellen. Damit ließe sich die Wirkung der geplanten Investitionsprogramme von Bundesregierung und EU besser entfalten. Eine enge Verzahnung von Geld- und Fiskalpolitik sei in der aktuellen Lage unerlässlich, um private und öffentliche Investitionen zu fördern und die Binnenkonjunktur zu stärken.

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