ANZEIGE

ANZEIGE

Kaufsucht in Deutschland: Wenn der Konsum zur Falle wird

Frau vor Rechnungen am Tisch mit zusammengeschlagener Hände
Foto: Kaboompics.com / Pexels

Key takeaways

Etwa fünf Prozent der Deutschen zeigen kaufsüchtiges Verhalten. Eine Studie der Charlotte Fresenius Hochschule beleuchtet Ursachen, Risikogruppen und die Versorgungslage. Besonders betroffen sind jüngere Menschen. Hilfsangebote wie das Kölner Studienzentrum sollen künftig schneller Hilfe leisten und Versorgungslücken schließen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Schätzungen zufolge leiden rund fünf Prozent der Deutschen an einer Kaufsucht – einer psychischen Störung, die mehr ist als bloß übermäßiger Konsum. Die Forschung geht von einer steigenden Tendenz aus, wie eine Untersuchung der Charlotte Fresenius Hochschule zeigt. Im Fokus stehen insbesondere der Kontrollverlust und ein exzessives Kaufverhalten, das vor allem bei jüngeren Menschen auffällig stark ausgeprägt ist.

Konsum als Selbstmedikation

Die sogenannte „Kauf-Shopping-Störung“ äußert sich durch heimliches, impulsives Kaufen – häufig trotz leerem Konto und verschuldetem Girokonto. Der Konsum dient dabei oft als Ventil für Stress, emotionale Belastung oder ein geschwächtes Selbstwertgefühl. Die kurzfristige Belohnung schlägt jedoch schnell in Schuldgefühle um, was den psychischen Druck weiter erhöht.

Was eine Sucht ausmacht

Laut Prof. Dr. Patrick Trotzke, Psychologe an der Charlotte Fresenius Hochschule, ist das zentrale Kriterium der Kontrollverlust: „Wenn Menschen nicht mehr entscheiden können, wann sie mit dem Kaufen beginnen oder aufhören – und dies trotz negativer Konsequenzen wie Schulden oder Konflikten im privaten Umfeld.“ Die Kaufsucht wird bislang nicht als eigenständige Diagnose in psychiatrischen Klassifikationssystemen geführt. Dennoch sehen viele Experten Parallelen zu anderen Verhaltenssüchten wie Glücksspiel oder Computerspielsucht.

Versorgungslücke für Betroffene

Ein weiteres Problem: Wer sich Hilfe suchen will, stößt häufig auf bürokratische oder strukturelle Hürden. Klassische Suchtberatungsstellen sind auf Substanzmissbrauch spezialisiert und verfügen selten über ausreichendes Wissen zu Verhaltenssüchten. Die Nachfrage nach Therapieplätzen übersteigt das Angebot deutlich. „Verhaltenssüchte sind eine relativ neue Diagnosekategorie“, so Trotzke. Dies erschwert eine schnelle und zielgerichtete Unterstützung.

Ähnliche Artikel

ANZEIGE

Must-read

Online-Shop Optimierung
Wer als Shop-Betreiber, E-Commerce Manager oder Gründer einer E-Commerce-Marke erfolgreich werden möchte, muss drei grundsätzliche Faktoren, Verkaufspsychologie, Außendarstellung und Design sowie Nutzererlebnis, verinnerlichen.

Sponsored

Sponsored