Die weltweite IBM-Studie „CEO decision-making in the age of AI“ zeigt, dass Führungskräfte den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihren Unternehmen weiter massiv ausbauen wollen – auch wenn damit operative und strategische Hürden verbunden sind. So erwarten 61 Prozent der weltweit befragten 2.000 CEOs, dass KI-Agenten künftig skaliert eingesetzt werden, während sich die Investitionen in KI innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppeln sollen.
KI-Potenzial trifft auf fragmentierte Systeme
Trotz hoher Erwartungen an KI offenbart die Studie erhebliche Umsetzungsprobleme: Die Hälfte der CEOs räumt ein, dass rasche Technologieinvestitionen zu einer zersplitterten IT-Landschaft geführt haben. Zwar sehen 68 Prozent eine integrierte Datenarchitektur als zentral für funktionsübergreifende Zusammenarbeit an, doch oft fehlt ein einheitliches Fundament. Entsprechend messen 72 Prozent dem unternehmenseigenen Datenbestand eine entscheidende Rolle bei der Wertschöpfung durch generative KI bei.
Investitionen zwischen Innovation und kurzfristigem Druck
Nur ein Viertel der KI-Initiativen erzielte laut Befragten bislang die erwartete Rendite. Dennoch setzen 65 Prozent der Unternehmen gezielt auf Use Cases mit messbarem ROI. Gleichzeitig äußern viele CEOs Zweifel an vorschneller Implementierung: Nur 37 Prozent bevorzugen Geschwindigkeit gegenüber Genauigkeit bei Technologieentscheidungen. 59 Prozent kämpfen mit dem Spagat zwischen Bestandsbetrieb und Innovationsfinanzierung, wobei 67 Prozent mehr Budgetflexibilität fordern, um Chancen in der digitalen Transformation besser nutzen zu können.
Strategische Führung und Fachkräfte als Erfolgsfaktoren
Neben Technologie ist auch die menschliche Komponente entscheidend: 69 Prozent der CEOs sehen den Unternehmenserfolg in einer strategisch versierten Führung verankert. 67 Prozent betonen die Bedeutung qualifizierter Talente – ein Engpass, dem viele mit Automatisierung und Neueinstellungen begegnen. Mehr als die Hälfte der CEOs stellt aktuell Personal für neue KI-Rollen ein, die es vor einem Jahr noch nicht gab. Zugleich geht man davon aus, dass 31 Prozent der Belegschaft innerhalb von drei Jahren um- oder weiterqualifiziert werden müssen.
Fazit
Die IBM-Studie unterstreicht das Spannungsfeld, in dem sich CEOs derzeit bewegen: Zwischen der Notwendigkeit zur Digitalisierung und den strukturellen Barrieren im Unternehmen. Wer inmitten unsicherer Rahmenbedingungen auf gezielte KI-Investitionen, Datenintegration und strategisches Talentmanagement setzt, könnte sich künftig entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.