Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether bleiben für viele Deutsche ein spannendes, wenn auch polarisierendes Thema. Einer aktuellen Bitkom-Umfrage zufolge können sich 26 Prozent der Befragten grundsätzlich vorstellen, in digitale Währungen zu investieren oder haben dies bereits getan. Besonders aufgeschlossen zeigt sich die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen, von denen sich fast ein Drittel (31 Prozent) mit einem Krypto-Kauf beschäftigt oder diesen bereits getätigt hat.
Skepsis gegenüber Geldpolitik treibt Krypto-Interesse
Die Beweggründe für die Offenheit gegenüber Kryptowährungen sind vielfältig. Für viele ist die Unzufriedenheit mit der aktuellen Geldpolitik ausschlaggebend: Zwei Drittel der Krypto-Interessierten misstrauen den Zentralbanken und suchen Alternativen. Fast die Hälfte (46 Prozent) sieht in Kryptowährungen eine Chance auf Wertsteigerung, während 26 Prozent ihr Geld vor dem Zugriff des Staates schützen möchten. Auch Neugier, das Interesse an moderner Technologie sowie das Ziel, Ersparnisse langfristig anzulegen, spielen eine Rolle.
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Wertverluste und Sicherheitsbedenken als Haupthemmnisse
Die Mehrheit der Bevölkerung bleibt Kryptowährungen jedoch weiterhin fern: Für 71 Prozent kommt ein Kauf derzeit nicht in Frage. Hauptgrund ist die Angst vor finanziellen Verlusten – 76 Prozent der Krypto-Skeptiker fürchten den Wertverlust digitaler Währungen. Weitere Hürden sind mangelndes Interesse (54 Prozent), Angst vor technischem Zugriffverlust (50 Prozent) und ökologische Bedenken (47 Prozent). Auch die Wahrnehmung von Kryptowährungen als „Zocker-Investment“ (45 Prozent) oder als zu kompliziert (29 Prozent) trägt zur Zurückhaltung bei.
Wissen und Aufklärung als Schlüssel zur Akzeptanz
Der Bitkom-Experte Frederic Meyer betont, dass es verschiedene Wege gibt, an der Entwicklung von Kryptowährungen teilzuhaben – direkt über Kryptobörsen oder indirekt über traditionelle Finanzprodukte. Eine fundierte Auseinandersetzung mit den Risiken und Möglichkeiten sei dabei entscheidend. Viele Vorbehalte könnten durch mehr Information und niedrigschwellige Zugänge abgebaut werden. Solange jedoch Unsicherheiten über Sicherheit, Regulierung und praktische Anwendung bestehen, dürfte der Krypto-Markt in Deutschland ein Thema für eine eher technikaffine Minderheit bleiben.