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EU-Frühjahrsprognose 2025: Kommission sieht Stagnation für Deutschland

Gebäude der EU-Kommission in Brüssel
Foto: Dimitris Vetsikas / Pixabay

Key takeaways

Die EU-Kommission prognostiziert für 2025 ein moderates Wirtschaftswachstum bei sinkender Inflation und robustem Arbeitsmarkt. Globale Unsicherheiten und schwacher Welthandel bremsen Investitionen und Exporte, doch der Binnenkonsum bleibt stabil. Der Ausblick für Deutschland bleibt weiterhin eher düster.

Lesezeit ca. 3 Minuten

Die EU-Kommission rechnet in ihrer Frühjahrsprognose 2025 trotz weltweiter Unsicherheiten mit einem moderaten, aber stabilen Wirtschaftswachstum. Zwar fällt der Ausblick insgesamt – und besonders für Deurschland – gedämpfter aus als noch im Herbst 2024, dennoch zeigen zentrale Indikatoren wie Beschäftigung, Konsum und Inflation eine gewisse Widerstandsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.

Gedämpfte Aussichten trotz gutem Jahresstart

Das Jahr 2025 begann für die EU-Wirtschaft mit leichtem Rückenwind: Im letzten Quartal 2024 lag das reale BIP-Wachstum bei 0,4 %, im ersten Quartal 2025 bei 0,3 %. Diese Ergebnisse übertrafen die Erwartungen, getragen vor allem von einer robusten Inlandsnachfrage. Für das Gesamtjahr 2025 wird nun ein Wachstum von 1,1 % in der EU und 0,9 % im Euroraum erwartet – nahezu auf dem Niveau von 2024. Im Jahr 2026 soll sich das Wachstum auf 1,5 % (EU) bzw. 1,4 % (Euroraum) beschleunigen.

Globaler Handel bremst Exporte und Investitionen

Die zurückgeschraubten globalen Wachstumsprognosen – 3,2 % statt der ursprünglich erwarteten 3,6 % – schlagen auf den Außenhandel durch. Die Exporte der EU sollen 2025 nur um 0,7 % steigen, vor allem aufgrund schwacher Warenausfuhren. Erst 2026 wird mit einer Erholung auf 2,1 % gerechnet. Auch bei den Bruttoanlageinvestitionen ist die Dynamik verhalten. Nach einem Rückgang 2024 um 1,8 % wird für 2025 lediglich ein Zuwachs von 1,5 % erwartet. Unterstützt durch EU-Fördermittel und eine Belebung im Wohnungsbau könnte sich dieser Wert 2026 auf 2,4 % erhöhen.

Konsum und Arbeitsmarkt stützen das Wachstum

Positiv zeigt sich der private Konsum: Für 2025 wird ein Anstieg um 1,5 %, für 2026 um 1,6 % prognostiziert. Rückläufige Inflationsraten und ein stabiler Arbeitsmarkt fördern die Kaufkraft. Im Jahr 2024 wurden 1,7 Millionen neue Stellen geschaffen, bis Ende 2026 sollen weitere 2 Millionen hinzukommen. Die Arbeitslosenquote dürfte auf ein Rekordtief von 5,7 % sinken.

Reallöhne steigen, Inflation geht zurück

Während das nominale Lohnwachstum 2025 und 2026 etwas abnimmt, bleibt die reale Kaufkraft stabil. Arbeitnehmer profitieren von sinkender Inflation und steigenden Reallöhnen. Die Inflation im Euro-Raum soll 2025 auf 2,1 % und 2026 auf 1,7 % fallen – deutlich unter dem Niveau von 2024 (2,4 %). Treiber dieser Entwicklung sind sinkende Energiepreise und ein starker Euro.

Leichte Defizitsteigerung, Schuldenquote stabilisiert sich

Das gesamtstaatliche Defizit der EU wird 2025 leicht auf 3,3 % steigen und auf diesem Niveau verharren. Die Schuldenquote hingegen dürfte nach einem jahrelangen Rückgang wieder leicht auf 84,5 % im Jahr 2026 anziehen. Diese Entwicklung bleibt jedoch im Rahmen der fiskalischen Stabilität.

Unsicherheiten bleiben das größte Risiko

Die geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China, belasten weiterhin den Welthandel. Auch klimabedingte Extremereignisse gelten als potenzielle Wachstumsrisiken. Gleichzeitig bestehen Chancen durch handelspolitische Entspannung, neue Freihandelsabkommen sowie höhere Verteidigungsausgaben. Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit könnten die Resilienz der EU zusätzlich erhöhen.

Düsterer Ausblick für Deutschland

Für Deutschland fällt die Frühjahrsprognose der EU-Kommission besonders ernüchternd aus: Nach zwei Jahren mit rückläufigem BIP sieht Brüssel auch 2025 keine nennenswerte Erholung. Statt des im Herbst erwarteten Wachstums von 0,7 % rechnet die Kommission nun mit einer Stagnation. Belastend wirken vor allem die anhaltenden globalen Unsicherheiten, schwache Investitionen und schleppender Außenhandel. Zwar stützen höhere Konsumausgaben und ein umfangreiches Investitionspaket der neuen Bundesregierung für Verteidigung und Infrastruktur die Konjunktur leicht, dennoch hinkt Deutschland im Vergleich zur Eurozone weiter hinterher. Auch für 2026 bleibt der Abstand bestehen: Mit prognostizierten 1,1 % dürfte das deutsche BIP weniger stark wachsen als im Euroraum, für den ein Plus von 1,4 % erwartet wird.

Fazit

Die wirtschaftliche Lage der EU im Jahr 2025 zeigt eine Mischung aus Widerstandskraft und Vorsicht. Angesichts des global instabilen Umfelds bleibt die Unsicherheit hoch, doch die EU profitiert weiterhin von einem robusten Binnenmarkt, soliden Arbeitsmarktdaten und einem allmählich nachlassenden Inflationsdruck. Der Ausblick für Deutschland bleibt jedoch weiterhin düster.

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