Eine neue Studie von PwC Deutschland zeigt: Ein Drittel der Bundesbürger war bereits von Online-Betrug betroffen. Doch obwohl viele Betrugsformen bekannt sind, mangelt es an grundlegendem Sicherheitsverhalten – und an Vertrauen in den Schutz durch Finanzdienstleister.
Die Ergebnisse der „PwC Payment Fraud Studie 2025“ legen offen, dass insbesondere ältere Menschen sich schlecht über Betrugsrisiken informiert fühlen und auch junge Erwachsene grundlegende Schutzmaßnahmen wie regelmäßige Passwortänderungen vernachlässigen.
Phishing ist bekannt – neue Betrugsformen kaum
Laut der Studie sind Phishing (75 %), Identitätsdiebstahl (74 %) und Kreditkartenbetrug (73 %) die bekanntesten Betrugsformen. Weniger bekannt sind jedoch neuere Varianten wie Vishing (12 %), Smishing (9 %) oder Quishing (10 %), die per Telefon, SMS oder QR-Code arbeiten. Nur jeder zweite Befragte fühlt sich ausreichend über die Gefahren beim Bezahlen im Internet informiert. Besonders schlecht informiert ist die Altersgruppe 50+.
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Technik und Aufklärung als zentrale Erwartungen
Ein deutliches Signal an Finanzdienstleister: 67 % der Befragten erwarten den Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz zur Betrugserkennung. Noch deutlicher fällt das Votum für den Kundensupport aus – 86 % wünschen sich eine 24/7-Erreichbarkeit bei verdächtigen Transaktionen. Dennoch zeigen sich gravierende Verhaltensdefizite auf Kundenseite: 40 % prüfen ihre Kontobewegungen kaum, über die Hälfte ändert ihr Passwort selten oder nie.

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
PSD3 und PSR erhöhen regulatorischen Druck
Mit der geplanten dritten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3) und der begleitenden Payment Services Regulation (PSR) rückt die EU die Verantwortung noch stärker auf Seiten der Finanzdienstleister. Neue Regeln zur Authentifizierung und der Schutzpflichten gegenüber Kunden sollen künftig Betrugsfälle erschweren – und eine Haftung der Verbraucher zunehmend ausschließen. Angesichts dieser Entwicklung und des Anstiegs professionell organisierter Betrugsnetzwerke („Fraud-as-a-Service“) stehen Banken und Zahlungsanbieter unter erheblichem Handlungsdruck.