Prada hat im ersten Halbjahr 2025 erneut bewiesen, dass sich kreative Stärke und konsequente Markenführung auch in einem schwierigen Marktumfeld auszahlen. Der italienische Luxuskonzern steigerte seine Nettoerlöse um 9 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro. Treiber waren vor allem starke Retail-Zuwächse, insbesondere bei der Zweitmarke Miu Miu.
Retail mit deutlicher Dynamik
Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 10 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro und machten damit über 89 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Während die Kernmarke Prada mit einem leichten Rückgang von 2 Prozent stabil blieb, wuchs Miu Miu um beeindruckende 49 Prozent. Die Zweitlinie punktete weltweit mit unkonventioneller Ästhetik, kreativen Sonderprojekten wie „Miu Miu Upcycled“ sowie neuen Boutique-Konzepten in Wuhan und London.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Regionen-Performance zeigt einheitlich positives Bild
In allen Regionen legte der Konzern zu. Besonders stark fiel das Wachstum im Nahen Osten aus, wo die Umsätze um 26 Prozent zulegten. Auch die USA verzeichneten ein solides Plus von 12 Prozent, Europa lag bei 9 Prozent. In Asien stieg der Umsatz um 10 Prozent, während Japan mit 4 Prozent etwas schwächer abschnitt, vor allem wegen hoher Vergleichswerte aus dem Vorjahr.
Profitabilität bleibt trotz Investitionen stabil
Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) belief sich auf 619 Millionen Euro – eine Marge von 22,6 Prozent, exakt auf Vorjahresniveau. Trotz höherer Investitionen in Markenaufbau und Infrastruktur konnte Prada damit seine Profitabilität aufrechterhalten. Der Nettogewinn stieg leicht auf 386 Millionen Euro.
Finanzielle Stärke und strategische Zukäufe
Prada schloss das Halbjahr mit einer Nettoliquidität von 352 Millionen Euro ab, trotz Dividendenzahlungen in Höhe von 398 Millionen Euro und Investitionen von insgesamt 294 Millionen Euro. Im April wurde die Übernahme von Versace für 1,25 Milliarden Euro angekündigt, die im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden soll. Darüber hinaus sicherte sich Prada einen zehnprozentigen Anteil am Leder- und Textilzulieferer Rino Mastrotto.
Nachhaltigkeit und Kultur weiterhin im Fokus
Der Konzern berichtete Fortschritte bei Nachhaltigkeitszielen wie dem Einsatz umweltschonender Materialien, Rückverfolgbarkeit und verantwortungsvollem Chemikalienmanagement. Im Personalbereich standen Diversität und Gleichstellung im Fokus, unter anderem mit Schulungsprogrammen und Initiativen zur Überprüfung von Gehaltsstrukturen. Mit dem Start des UNESCO-geförderten Projekts „SEA BEYOND“ bekräftigte die Gruppe außerdem ihr kulturelles Engagement.


