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Die globale Verbraucherstimmung zeigt sich laut Roland-Berger-Studie überwiegend optimistisch – besonders in China. Händler stehen vor der Herausforderung, sowohl Online- als auch Offlinekanäle gezielt weiterzuentwickeln, um Preisbewusstsein, Komfort und Erlebnis gleichermaßen abzudecken.
Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Konsumstimmung weltweit überwiegend positiv – allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. Während in China 85 Prozent der Verbraucher zuversichtlich in die Zukunft blicken, sind es in Deutschland lediglich 48 Prozent. Das zeigt die vierte Ausgabe der internationalen Studie „Decoding Consumer Behavior“ von Roland Berger in Zusammenarbeit mit der Marktforschungsplattform Potloc.
Ein zentrales Ergebnis: Zwei Drittel der weltweit Befragten gehen für 2025 von steigenden Ausgaben aus – ein Anstieg von 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung wird einerseits durch einen wachsenden Optimismus in Schwellenländern wie China oder Brasilien, andererseits durch höhere Lebenshaltungskosten und anhaltende Inflation getrieben. In Deutschland hingegen ist die Konsumzurückhaltung stärker ausgeprägt: Hier planen deutlich weniger Menschen, ihre Ausgaben zu erhöhen.
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Parallel zum wachsenden Konsumbedarf nimmt die Bedeutung digitaler Vertriebskanäle weiter zu. 38 Prozent der Befragten weltweit wollen 2025 mehr online einkaufen – nicht nur bei etablierten Händlern, sondern verstärkt auch über neue Social-Commerce-Plattformen. Insbesondere chinesische Konsumenten zeigen sich offen für diese neuen digitalen Einkaufsformate. Dort sehen fast die Hälfte der Befragten Social-Commerce als interessante Möglichkeit, neue Produkte zu entdecken. Obwohl etwa ein Viertel über schlechte Erfahrungen berichtet, etwa bei Kundenservice oder Rückgaben, scheint das Preis-Leistungs-Verhältnis für viele zu überzeugen.
Die Studie liefert auch klare Handlungsempfehlungen für Handels- und Markenunternehmen: Gefragt ist eine stringente Zwei-Kanal-Strategie. Online sollen Effizienz, Auswahl und Komfort im Fokus stehen, während im stationären Handel Service, Beratung und Einkaufserlebnis überzeugen müssen. Besonders wichtig: Die Anpassung des Angebots darf kein einmaliger Akt sein, sondern muss kontinuierlich an die sich wandelnden Kundenbedürfnisse angepasst werden.
Unabhängig vom bevorzugten Kanal sind sich die Befragten weltweit bei den wichtigsten Kaufkriterien einig: Preis, Produktqualität und Markenreputation geben den Ausschlag. Zwar zeigt sich das Einkaufsverhalten in den untersuchten Märkten insgesamt relativ stabil, doch regionale Unterschiede bleiben deutlich. Während in China staatliche Förderprogramme und starke Inlandsnachfrage die Zuversicht stärken, wirken sich in Deutschland geopolitische Unsicherheiten, Konjunktursorgen und Unternehmensabbau negativ auf das Konsumklima aus.
Die Roland-Berger-Studie (PDF) verdeutlicht, dass Konsumenten global zwar zunehmend digital einkaufen, gleichzeitig aber auch weiterhin Wert auf das physische Einkaufserlebnis legen. Händler, die diese Balance erfolgreich umsetzen und dabei flexibel auf regionale Unterschiede eingehen, sichern sich Wettbewerbsvorteile – 2025 und darüber hinaus.
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