Nachdem Ende letzter Woche die Pläne öffentlich wurden, hat nun der in China gegründete Fast-Fashion-Riese SHEIN von den Behörden in Guangzhou die Genehmigung erhalten, mit dem Bau eines neuen Supply-Chain-Hubs zu beginnen. Das Mega-Projekt in der Zengcheng-Region der südchinesischen Metropole umfasst alleine in der ersten Bauphase ein Investitionsvolumen von 3,69 Milliarden Yuan (rund 515 Millionen US-Dollar) und soll eine Fläche von rund 800.000 Quadratmetern abdecken. Zum Vergleich: Das größte Logistikzentrum von Zalando ist rund 140.000 Quadratmeter groß.
Das neue Zentrum wird ein intelligentes Logistiksystem beherbergen, das verschiedene Prozesse wie Lagerung, Kommissionierung, Distribution und Versand integriert. Ein Unternehmenssprecher von Shein erklärte, dass der Bau so schnell wie möglich beginnen soll, um die Entwicklung der Cross-Border E-Commerce-Wirtschaft in Zengcheng zu fördern.
Shein, das seit 2021 in Singapur registriert ist, hat bereits mehrfach in der Region investiert, wie die South China Morning Post berichtet. So betreibt das Unternehmen ein Stoffzentrum in Zengcheng und baut seit Kurzem ein weiteres Industriegebiet in Zhaoqing auf. Trotz des Umzugs nach Singapur verbleibt ein Großteil der Lieferkette und der 10.000 Mitarbeiter weiterhin in China.
Die Investition in Guangzhou erfolgt rund zwei Monate nach der Einreichung eines Börsengangs in London. Obwohl Shein in Singapur ansässig ist, betont das Unternehmen immer wieder seine Verbindungen nach China. Gleichzeitig verfolgt es eine internationale Expansionsstrategie, da der US-Markt sowie der europäische Markt einen großen Teil des Umsatzes ausmacht. Diese mehrdimensionale Identität könnte für den geplanten Börsengang eine Schlüsselrolle spielen, während das Unternehmen nach dem zunächst geplatzten Börsengang in den USA weiter zwischen geopolitischen Spannungen navigiert.