Der chinesische Fast-Fashion-Gigant Shein plant laut Exklusivberichten von Reuters, seine Bewertung für einen potenziellen Börsengang in London auf etwa 50 Milliarden US-Dollar zu senken. Das entspricht einem Rückgang von fast 25 % im Vergleich zur letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2023, bei der das Unternehmen noch mit 66 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Maßgeblich für diese Entwicklung sind regulatorische Hürden sowie neue Handelspolitiken der USA.
Die jüngst von der US-Regierung unter Donald Trump angekündigte Abschaffung der sogenannten „de minimis“-Regelung stellt Shein vor eine große Herausforderung. Bislang konnten Sendungen unter einem Wert von 800 US-Dollar zollfrei in die USA importiert werden, was für Shein und seinen Konkurrenten Temu einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstellte.
Shein hatte ursprünglich geplant, in der ersten Jahreshälfte 2025 an die Londoner Börse zu gehen, vorausgesetzt, dass sowohl britische als auch chinesische Regulierungsbehörden grünes Licht geben. Doch die Genehmigung des britischen Finanzaufsicht FCA zieht sich länger hin als erwartet. Auch die chinesische Börsenaufsicht (CSRC) muss das IPO noch absegnen.
Für den Londoner Finanzmarkt könnte eine erfolgreiche Shein-Notierung ein wichtiger Erfolg sein. Die britische Regierung setzt sich aktiv für eine Lockerung der Börsenvorschriften ein, um den Finanzplatz attraktiver für internationale Unternehmen zu machen. Dennoch bleibt unklar, ob Shein alle regulatorischen Hürden in Großbritannien und China überwinden kann.