Die deutschen Verbraucher entdecken zunehmend die Vorzüge von Non-Food-Discountern wie Temu, Shein, Action und Pepco. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman, über die die Wirtschaftswoche berichtet, haben 87 Prozent der Deutschen bereits bei diesen oder ähnlichen Anbietern eingekauft. Die Popularität der Plattformen liegt vor allem an ihren äußerst günstigen Preisen.
Die Studie zeigt, dass 75 Prozent der Befragten die niedrigen Preise als Hauptgrund für ihre Kaufentscheidung nennen. Studienleiter Rainer Münch erklärt, dass traditionelle Händler durch diese Entwicklung gezwungen sind, ihre Preise zu senken, was zu erheblichen Margenverlusten führt.
Die internationalen Player Temu und Shein sind dabei bekanntermaßen nicht unumstritten: Kritisiert werden unter anderem die Umgehung von Zöllen, mangelhafte Qualität und die Umweltbelastung durch hohe Versandvolumina. Laut der Studie monierten 61 Prozent der Verbraucher genau diese Schwächen.
Stationäre Anbieter wie Action und Pepco stehen ebenfalls hoch im Kurs. Während Action mit über 300 Filialen deutschlandweit vertreten ist, baut der polnische Discounter Pepco sein Netzwerk mit aktuell rund 50 Filialen aus. Beide Unternehmen punkten mit besonders niedrigen Preisen und einem breiten Angebotsspektrum.
Die Marktforscher analysierten das Einkaufsverhalten von Konsumenten in fünf Altersklassen. Dabei zeigte sich, dass Action mit 70 Prozent die höchste Kundenreichweite aufweist, gefolgt von Temu (59 Prozent) und Shein (47 Prozent). Der vergleichsweise neue Anbieter Pepco erreichte bisher 18 Prozent der Verbraucher.
Trotz Kritik an Qualität und Nachhaltigkeit scheint der Preis für viele Verbraucher ausschlaggebend zu sein. „Die Konsumenten nehmen die Nachteile bewusst in Kauf, da der Preisvorteil zu verlockend ist. Das sichert den neuen Anbietern langfristig Erfolg, gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten“, resümiert Münch.