Der chinesische Online-Marktplatz Temu hat seinen Marktplatz nun auch für australische Anbieter geöffnet. Damit können lokale Unternehmen ab sofort ihre Produkte direkt an australische Kunden über die Plattform verkaufen. Für Temu-Nutzer bedeutet das ein erweitertes Sortiment und vor allem kürzere Lieferzeiten – im Vergleich zu den bisherigen Versanddauern von rund 20 Tagen aus China. In mehreren internationalen Märkten, darunter den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan und Südkorea, hat Temu bereits lokale Verkaufsmodelle eingeführt.
Ein Sprecher des Unternehmens betont laut News.com.au, dass diese Erweiterung sowohl Käufern als auch Verkäufern zugutekommt. Kunden könnten sich auf mehr Auswahl aus Australien freuen, während heimische Unternehmen eine kostengünstige Möglichkeit erhalten, Millionen potenzieller Käufer zu erreichen.
Nach Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Roy Morgan nutzten im Zeitraum bis Juni 2024 rund 3,8 Millionen Australier über 14 Jahren die Plattform – mit einem geschätzten Umsatz von 1,7 Milliarden australischen Dollar (rund 1 Milliarde Euro). Zwei Drittel der australischen Nutzer sind männlich.
Laura Demasi, Leiterin für Einzelhandelsforschung bei Roy Morgan, sieht in der Entwicklung ein klares Zeichen für den anhaltenden Trend zum sogenannten „Trading Down“ – also dem gezielten Sparen beim Konsum: „Diese Plattformen gewinnen Monat für Monat neue Nutzer, weil viele Australier versuchen, ihr Budget besser zu nutzen. Dabei wandern erhebliche Summen vom heimischen Einzelhandel ab.“
