Im September 2024 verzeichneten die Schweizer Uhrenexporte ihren bisher stärksten Rückgang des Jahres. Mit einem Minus von 12,4 % sank laut dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie der Gesamtwert der Exporte auf 2,1 Milliarden Schweizer Franken. Besonders die Märkte in China und Hongkong trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei und waren für zwei Drittel des Rückgangs verantwortlich. Damit setzt sich der Negativtrend fort: In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 sanken die Exporte um insgesamt 2,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Zahl der exportierten Armbanduhren fiel im September um 20,8 %, während ihr Wert um 12,6 % auf knapp 2 Milliarden Franken zurückging. Vor allem Stahluhren verzeichneten einen erheblichen Rückgang. Der Exportwert dieser Uhren fiel um 19 %, während die Stückzahlen sogar um 21,1 % zurückgingen. Uhren aus Edelmetallen verloren ebenfalls an Boden und verzeichneten ein Minus von 9,1 % im Wert und 23,5 % in der Menge. Bimetall-Uhren konnten sich etwas besser behaupten, erlitten aber ebenfalls einen Rückgang von 2,3 % im Wert.
Auch bei den Preissegmenten zeigt sich ein ähnliches Bild. Die größten Verluste gab es bei Uhren im Preisbereich von 500 bis 3.000 Franken, deren Exportwert um 33 % zurückging. Uhren unter 500 Franken verzeichneten einen Rückgang von 20,8 %, während die teuren Modelle über 3.000 Franken mit einem vergleichsweise geringen Minus von 7,3 % betroffen waren.
Regionale Unterschiede wurden ebenfalls deutlich. Die Märkte in Asien, besonders China (-49,7 %) und Hongkong (-34,6 %), verzeichneten die größten Verluste. Auch in Taiwan und Thailand gab es starke Einbrüche. In Europa zeigte sich ein weniger dramatisches Bild. Während der Markt im Vereinigten Königreich um 10,7 % schrumpfte, konnten Deutschland (+5,7 %) und Spanien (+5,3 %) Zuwächse verbuchen. Der US-Markt, der mittlerweile der wichtigste Absatzmarkt für Schweizer Uhren ist, wuchs im September um 2,4 %.
Die Exportdaten spiegeln die aggregierten Ergebnisse aller Schweizer Uhrenhersteller wider und können nachträglich angepasst werden. Sie erfassen die Exporte, nicht den Endverkauf an Konsumenten. Die starke Marktvolatilität in verschiedenen Regionen unterstreicht, wie unterschiedlich die Uhrenbranche auf globale wirtschaftliche Veränderungen reagiert.