United Parcel Service (UPS) will bis Juni 2025 rund 20.000 Stellen streichen und 73 Standorte schließen – ein drastischer Schritt, der vor allem auf den Rückgang der Paketmengen durch Amazon und ein schwaches wirtschaftliches Umfeld zurückzuführen ist. Schon 2024 hatte UPS 12.000 Mitarbeitende entlassen. Der Konzern rechnet durch die nun angekündigten Maßnahmen mit Einsparungen von rund 3,5 Milliarden US-Dollar (etwa 3,3 Milliarden Euro).
Amazon reduziert Auftragsvolumen deutlich
Ausschlaggebend für den Sparkurs ist vor allem die schrittweise Reduktion der Amazon-Liefermengen. Der Online-Riese war 2024 mit einem Umsatzanteil von rund zwölf Prozent der größte Einzelkunde von UPS. Laut Bloomberg will UPS die Anzahl der wenig profitablen Amazon-Sendungen in den kommenden 18 Monaten mehr als halbieren. Die Abhängigkeit von Amazon wird so verringert – jedoch zulasten des Paketvolumens.

Amazon unaufhaltsam
Neue US-Zölle erschweren internationalen E-Commerce
Ein weiterer Belastungsfaktor sind neue US-Zölle, die ab dem 2. Mai in Kraft treten und sich auf den Import von E-Commerce-Produkten aus China auswirken. Anbieter wie Temu und Shein sind davon besonders betroffen, was ebenfalls zu einem Rückgang der internationalen Sendungsmengen führen dürfte.
Geschäftszahlen im ersten Quartal 2025
Trotz rückläufiger Umsätze konnte UPS seine Profitabilität im ersten Quartal leicht steigern. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 21,5 Milliarden US-Dollar (ca. 20,1 Mrd. Euro), ein Rückgang um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der operative Gewinn stieg um 3,3 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar (ca. 1,6 Mrd. Euro). Die bereinigte operative Marge lag bei 8,2 Prozent.
Das US-Geschäft profitierte von gestiegenen Erlösen pro Sendung, während im internationalen Segment die Stückzahlen anzogen. In der Sparte „Supply Chain Solutions“ sorgte hingegen der Verkauf von Coyote für einen Umsatzrückgang von fast 15 Prozent.
Keine Jahresprognose – aber Fokus auf Effizienz
Eine aktualisierte Jahresprognose gibt UPS angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage nicht ab. CEO Carol Tomé betonte, dass das Unternehmen seine Netzwerke neu strukturiert und die Kostenbasis langfristig senkt. Man wolle flexibler und widerstandsfähiger aus der aktuellen Phase hervorgehen.