Der Onlineshop für Kinderprodukte Tausendkind, bislang Teil der Weltbild-Gruppe, hat nach der Insolvenz von Weltbild D2C im Juni und der Einstellung des Betriebs im August 2024 einen neuen Besitzer gefunden. Wie Familie.de zuerst berichtet, wurden Tausendkind-Kunden vor wenigen Tagen per E-Mail informiert, dass die Marke von Vertbaudet, dem französischen Versandhändler, der sich auf Kindermode und -einrichtung spezialisiert hat, übernommen wurde. „Die Reise von Tausendkind geht weiter als Teil der Vertbaudet-Familie“, heißt es auf der neuen Landingpage bei Vertbaudet.
Für Kunden bedeutet diese Übernahme jedoch nicht automatisch die Lösung offener Probleme, denn Vertbaudet hat lediglich die Marke übernommen – nicht die Verpflichtungen aus dem Insolvenzverfahren. Für Tausendkind-Kunden bleibt dennoch eine entscheidende Frage offen: Was passiert mit ausstehenden Rückzahlungen, Bestellungen und Gutscheinen? Laut Vertbaudet liegt die Abwicklung dieser offenen Fälle nicht in ihrer Verantwortung. Kunden, die auf Ware oder Erstattungen warten, müssen ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter von Tausendkind anmelden.
Insbesondere bei bereits bezahlten, aber nicht verschickten Bestellungen besteht wenig Hoffnung auf eine Erstattung. Auch für Gutscheine gibt es keine gute Nachricht: Sie verlieren ihren Wert und können bei Vertbaudet nicht eingelöst werden.
Bis zum 14. November 2024 haben Tausendkind-Kunden zudem die Möglichkeit, der Übertragung ihrer Daten zu Vertbaudet zu widersprechen. Ansonsten werden sämtliche Kundendaten, einschließlich Bestellhistorien und Werbepräferenzen, in die Systeme des neuen Eigentümers übernommen.
Vertbaudet, mit einem Jahresumsatz von 325 Millionen Euro und rund 1.200 Mitarbeitern, integriert das Sortiment von Tausendkind in sein bestehendes Angebot. „Es dauert noch etwas, bis die Artikel in unserem französischen Lager eintreffen und erfasst sind“, erklärt das Unternehmen auf der gemeinsamen Webseite. Das 1963 in Lille gegründete Unternehmen verkauft jährlich rund 20 Millionen Artikel, darunter neben Kindermode auch Umstandsmode, Möbel, Deko, Babyprodukte und Spielzeug.