Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Westwing trotz herausfordernder Marktbedingungen eine Umsatzsteigerung von 3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und erreichte damit 96 Millionen Euro. Im DACH-Markt übertraf das Unternehmen die allgemeine Marktentwicklung um neun Prozentpunkte. Dieses Wachstum ist auf die Umstellung auf ein größtenteils globales und höherwertiges Produktsortiment zurückzuführen, das Westwing zunehmend als Premium-Marke positioniert. Parallel dazu steigerte das Unternehmen seine Bruttomarge um 0,7 Prozentpunkte auf 50,5 %, was eine optimierte Produktzusammensetzung und Preisgestaltung widerspiegelt.
Die Westwing Collection erreichte im dritten Quartal 2024 mit einem Anteil von 58 % am Bruttowarenvolumen (GMV) einen neuen Höchstwert, zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Warenkorbhöhe stieg um 16 % auf 206 Euro und erreichte ebenfalls ein Allzeithoch. Auch der durchschnittliche Umsatz pro aktivem Kunden stieg leicht auf 388 Euro, während die Anzahl aktiver Kunden stabil bei 1,3 Millionen blieb.
Die positiven Effekte der neuen Premium-Strategie spiegelten sich auch in Westwings EBITDA-Marge wider, die auf 3,7 % anstieg und somit 1,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahresquartal liegt. Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen im dritten Quartal ein bereinigtes EBITDA von 3,5 Millionen Euro. Gleichzeitig wurde Westwings neue Technologieplattform erfolgreich in den Niederlanden und Spanien eingeführt, was langfristig die Betriebsabläufe effizienter gestalten soll.
Trotz dieser Erfolge und wachsender Margen steht Westwing vor finanziellen Herausforderungen. Der Free Cashflow sank im Berichtszeitraum auf minus 9,3 Millionen Euro, was auf eine hohe Lagerhaltung und erhöhte Marketingausgaben zurückzuführen ist. Zudem schrumpfte der Bestand an liquiden Mitteln im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Millionen Euro auf 63 Millionen Euro.
In seiner Gesamtbeurteilung bekräftigt Westwing seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 und erwartet einen Jahresumsatz zwischen 415 und 445 Millionen Euro sowie ein bereinigtes EBITDA zwischen 14 und 24 Millionen Euro. Die Effekte der Premium-Strategie dürften im Schlussquartal noch spürbarer sein, allerdings bleibt die Prognose angesichts der ungewissen Marktbedingungen zurückhaltend.