Die Aktivitäten deutscher Unternehmen auf der Plattform X (vormals Twitter) nehmen deutlich ab. Einer aktuellen Bitkom-Umfrage zufolge posten 58 Prozent der dort aktiven Firmen weniger Inhalte oder haben das Veröffentlichen ganz eingestellt. Auch bei bezahlten Werbeanzeigen zeigt sich ein Rückgang: Über die Hälfte der befragten Unternehmen schaltet inzwischen keine oder deutlich weniger Anzeigen auf X – ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Unternehmen reagieren auf Elon Musks Einfluss
Als Grund für diesen Rückzug sehen viele Firmen den umstrittenen Einfluss von Elon Musk, Eigentümer von X. Der Unternehmer sorgt regelmäßig durch öffentliche Äußerungen für Irritationen – nicht zuletzt mit politischen Ambitionen. So hat Musk kürzlich die Gründung einer eigenen Partei angekündigt. 63 Prozent der Befragten halten ihn für gefährlich, 74 Prozent lehnen politische Ämter für Personen mit seiner medialen Macht ab. Zwei Drittel sind generell gegen politische Ämter für aktive Konzernchefs.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Kaum Bereitschaft zur vollständigen Löschung
Dennoch bleiben viele Unternehmen der Plattform grundsätzlich erhalten. Nur 11 Prozent planen, ihr X-Profil noch dieses oder nächstes Jahr zu löschen. Weitere vier Prozent haben die Löschung zwar vor, aber ohne konkreten Zeitplan. Fast die Hälfte der Befragten zieht eine Löschung lediglich in Erwägung, während 39 Prozent ihr Profil behalten wollen.
Breite Kritik an X und Forderung nach Regulierung
Unabhängig von der eigenen Nutzung fordern 85 Prozent der Unternehmen eine stärkere Regulierung von X. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein deutlicher Anstieg (2023: 74 Prozent). Auch die gesellschaftlichen Auswirkungen der Plattform sehen viele kritisch: 80 Prozent sagen, X beschleunige die Spaltung der Gesellschaft – ein Wert, der 2023 noch bei 52 Prozent lag. Dem gegenüber stehen lediglich 21 Prozent, die glauben, Musk stärke die Meinungsfreiheit.


