Der deutsche Sportartikelgigant adidas hat im Jahr 2024 ein deutlich stärkeres Wachstum als zunächst prognostiziert erzielt. Der währungsbereinigte Umsatz stieg um 12 % und lag damit über den ursprünglichen Erwartungen im mittleren einstelligen Prozentbereich. Auch die Bruttomarge verbesserte sich trotz negativer Währungseffekte um 3,3 Prozentpunkte auf 50,8 %. Das Betriebsergebnis kletterte um über eine Milliarde Euro auf 1,34 Milliarden Euro.
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg war die starke Nachfrage nach Schuhen, insbesondere aus den Bereichen Originals, Fußball und Training. Der Umsatz mit Schuhen stieg währungsbereinigt um 17 %, während Bekleidung um 6 % zulegte. Auch das Großhandels- und Direct-to-Consumer-Geschäft (DTC) trugen zum Wachstum bei – der Großhandel wuchs um 14 %, der DTC-Umsatz um 11 %.
Starke Performance im vierten Quartal
Besonders das vierte Quartal 2024 entwickelte sich für adidas außergewöhnlich positiv. Der währungsbereinigte Umsatz stieg um 19 %, und das Unternehmen konnte in wichtigen Märkten wie Europa, Nordamerika und China zweistellig wachsen. Die Bruttomarge verbesserte sich um 5,2 Prozentpunkte auf 49,8 %, was auf niedrigere Produkt- und Frachtkosten sowie eine geringere Rabattintensität zurückzuführen war.
Nach einem negativen Betriebsergebnis von 377 Millionen Euro im Vorjahresquartal erzielte adidas im vierten Quartal 2024 wieder ein positives Betriebsergebnis von 57 Millionen Euro. Der Verkauf der verbliebenen Yeezy-Bestände, der insgesamt rund 650 Millionen Euro zum Jahresumsatz beitrug, spielte hier jedoch nur noch eine geringe Rolle.
Wachstum in allen Märkten und Vertriebskanälen
adidas konnte in fast allen Regionen wachsen. In Europa lag das Umsatzplus bei 19 %, in China bei 10 %, in Lateinamerika sogar bei 28 %. Während der Umsatz in Nordamerika für das Gesamtjahr um 2 % sank, konnte adidas im vierten Quartal dort erstmals wieder ein zweistelliges Wachstum verzeichnen.
Auch der Absatz in den verschiedenen Vertriebskanälen war erfreulich: Der eigene Einzelhandel wuchs um 15 %, das E-Commerce-Geschäft um 6 %. Besonders erfreulich für adidas: Der Großhandel legte um 14 % zu, was auf eine stärkere Nachfrage und eine höhere Präsenz im Handel hindeutet.
Ausblick auf 2025: Weiteres Wachstum erwartet
Für das Jahr 2025 erwartet adidas ein weiteres Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Während sich der Sportartikelhersteller für die kommenden Monate weiterhin makroökonomischen Unsicherheiten bewusst ist, sieht das Management eine starke Nachfrage nach seinen Produkten. Insbesondere durch eine breitere Produktpalette und gezielte Marketinginvestitionen soll die Dynamik aufrechterhalten werden.
Das Betriebsergebnis soll 2025 auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro steigen. Dabei sind keine Umsätze oder Gewinne aus dem Yeezy-Geschäft mehr eingeplant. Die Dividende soll auf 2,00 Euro je Aktie steigen – ein deutliches Plus gegenüber den 0,70 Euro des Vorjahres.
Vorstandschef Bjørn Gulden zeigt sich zufrieden: „Wir haben 2024 deutlich besser abgeschnitten als erwartet und sind für 2025 sehr gut aufgestellt. Die Marke adidas hat an Stärke gewonnen, und wir sehen weiteres Potenzial, Marktanteile auszubauen.“